Hans Beimler
Kommunist – Interbrigadist

geboren am 02.07.1895 in München • gefallen am 01.12.1936 vor Madrid

Hans Beimler

Als uneheliches Kind geboren wuchs er bei seinen Großeltern in Waldthurn in der Oberpfalz auf, wo er auch die Volksschule besuchte. Er erlernte den Beruf eines Schlossers und ging mit 16 Jahren auf Wanderschaft. Ab 1913 lebte er in München und trat im gleichen Jahr in den Deutschen Metall-arbeiterverband (DMV) ein.

Für die Kriegsmarine gemustert ging er nach Ham-burg, arbeitete zunächst bei Blohm&Voss und gehörte ab 09.10 1915 der 1. Matrosendivision.an, war als Matrose auf einem Minensucher. 1918 gehörte er in Cuxhaven dem Arbeiter- und Solda-tenrat an, wurde im Spartakusbund aktiv und gehörte schließlich 1919 zu den Gründungsmitgliedern der KPD.

Im Februar 1919 wurde er aus der Kriegsmarine entlassen, ging zurück nach München und beteiligte sich an der Verteidigung der Münchner Räterepublik. Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde auch Hans Beimler verhaftet, aber nach 7 Wochen aus Mangel an Beweisen entlassen. Danach übte er verschiedene Gewerkschaftsfunktionen aus und wurde 1921 Vorsitzender der Nymphenburger Parteigruppe der KPD. Wegen seiner politischen Tätigkeit, überwiegend illegal, wurde er bis Februar 1925 mehrmals verhaftet und gerichtlich verfolgt (das KPD-Verbot wurde in Bayern erst im Februar 1925 aufgehoben). Danach war er für die Betriebsarbeit der KPD tätig. Die Vollversammlung der Münchener Betriebsräte bestimmte ihn als Teilnehmer der 1. Arbeiterdelegation in die Sowjetunion (14.07. bis 28.08.1925). Danach war er bis1928 als hauptamtlicher Funktionär der KPD-Bezirksleitung Bayern-Süd für die Gewerkschaftsarbeit zuständig. Ab Sommer 1928 war er Polit-Leiter des KPD-Unterbezirks Augsburg. Im Dezember 1929 wurde er in den Gemeinderat von Augsburg gewählt und übernahm den Vorsitz der KPD-Fraktion. Im April 1932 wurde Hans Beimler in den Bayrischen Landtag, im Juli 1932 für den Wahlkreis Bayern-Schwaben in den Reichstag gewählt. Am 07.02.1932 gehörte er zu den Teilnehmern der illegalen KPD-ZK-Tagung in Ziegenhals. Die illegale Tätigkeit begann, doch bereits am 11.04.1933 wurde er verhaftet und Ende April im KZ Dachau inhaftiert. In der Nacht zum 09. Mai 1933 gelang ihm die Flucht aus dem KZ. Nach illegalen Aufenthalten in München, Stuttgart und Berlin emigrierte er in die CSR nach Prag. Am 26.07.1933 erreichte er Moskau, wo bereits im August sein Bericht „Im Mörderlager Dachau“ erschien. Ab September 1934 war er Leiter des KPD-Büros in Prag. Im Dezember 1935 ging er im Auftrag der Partei in die Schweiz und Leitete in Zürich das Büro der „Roten Hilfe für die Illegalen in Deutschland“. Natürlich suchte Hans Beimler von der Schweiz aus auch konspirative Kontakte nach Bayern. Als ein größeres Netz Illegaler aufflog, machte man ihm den Vorwurf, die Regeln der Konspiration verletzt und nicht sorgfältig gearbeitet zu haben, obwohl er die zentrale Leitung vor einem Spitzel gewarnt hatte. Er wurde von seiner Funktion entbunden und nach Paris geschickt. Als im Sommer 1936 das ZK der KPD die Unterstützung der Spanischen Republik vorbereitete wurde er mit 4 weiteren Genossen nach Barcelona geschickt, wo er am 07.08. eintraf. Zusammen mit anderen Genossen begann er mit der Formierung des Thälmann-Bataillons, das Ende August aus ca. 90 Kämpfern bestand. Nach erstem Fronteinsatz erfolgte in Albacete eine Reorganisation und Eingliederung in die neu formierte XI. Internationale Brigade. Er selbst blieb Beauftragter der KPD für die deutschen Kommunisten in Spanien. Als er Ende November 1936 in Madrid eine Rundfunkansprache gehalten hatte, wollte er nochmals an der Madrider Front einen Frontabschnitt inspizieren, das wurde ihm zum Verhängnis – wahrscheinlich wurde er Opfer eins Scharfschützen. Unter großer Anteilnahme der spanischen Bevölkerung wurde Beimlers Leichnam von Madrid aus über Albacete nach Barcelona überführt und auf dem Montjuic beigesetzt.

Nach seinem Tod wurde sein Name zum Symbol für den antifaschistischen Widerstand.

Hans Beimlers Vermächtnis lebt fort: am 01.Dezember 2016 wurde in der Gemeinde Waldthurn in der Oberpfalz, wo er bis zu seinem 16. Lebensjahr zu Hause war, in einer feierlichen Zeremonie anlässlich seines 80. Todestages eine Gedenktafel enthüllt.
Auch im Traditionsvermächtnis der NVA lebt er fort:

  • 1961 erhielt das Torpedoschnellboot 183/10 der 6. Flottille der VM
  • am 01.03.1966 das Mot.-Schützenregiment 1 in Oranienburg und
  • am 28.10.1986 das Kleine Raketenschiff 1241/5 der 6. Flottille der VM

den Ehrennamen „Hans Beimler“.

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