08.07.2023

Ein spezieller Tag (06.07.23) in der Regionalgruppe „Georg Schumann“

Oberst a.D. Friedemann Munkelt

Die Teilnehmer an der Mitgliederversammlung des Verbandes am 20. Mai erinnern sich sicherlich noch an den Diskussionsbeitrag von OSL a.D. Hans-Peter Slodowski, in dem er vehement für die Sicherung der Nachlässe unserer Genossen mit militärischem Bezug warb. Seine Aufforderung: jeder möge rechtzeitig dafür die nötigen Entscheidungen treffen!

Ganz in diesem Sinne konnte ich für zwei Mitglieder unserer Regionalgruppe die Verbindung zum Museum des Genossen Michael Schindler in Dresden herstellen. Am 6. Juli besuchten wir gemeinsam mit Genossen Richter unsere Mitglieder OSL a.D. Günter Rochlitz und Generalmajor a.D. Heinz Bilan.

 Genosse Bilan, re. Gen. Greulich Genosse Rochlitz, li. Gen. Richter
Genosse Bilan, re. Gen. Greulich Genosse Rochlitz, li. Gen. Richter

Beide Mitglieder der RG hatten einen Teil ihres Nachlasses zur Übergabe vorbereitet, darunter Uniformteile, NVA-typische Geschenke und Dokumente aus der Dienstzeit. Die dabei geführten Gespräche waren hochinteressant, obwohl ich beide Genossen schon sehr lange kenne, habe ich wiederum Neues erfahren. So schilderte zum Beispiel der Genosse Rochlitz (Jahrgang 1932) seinen Bildungsweg in der jungen DDR und den Streitkräften. So holte er den 10-Klassen-Abschluss an der Volkshochschule Leipzig nach, Unterricht jeweils sonnabends, Dauer 6 Jahre. Dem folgte eine Ausbildung an der Polizeischule in Aschersleben und ein mehrjähriges Fernstudium an der Humboldt-Universität im Fach Kriminalistik. Letzteres hing mit seiner Dienststellung im Kommando des MB-3 zusammen, im Bereich Kommandantendienst war er in verschiedenen Funktionen für die Bearbeitung besonderer Vorkommnisse zuständig, hochinteressant ein Blick in seine Kaderakte! Einziges Manko, Genosse Rochlitz: “Ich wurde in der Truppe nicht so gern gesehen.“ Ich kann anfügen, sein Leben war und ist gekennzeichnet von Pflichtbewusstsein und klaren politischen Positionen

Ähnlich interessant das Gespräch mit Heinz Bilan, der viel über den Militärbezirk zu berichten wusste.

Beide Genossen bedankten sich bei Leutnant a.D. Michael Schindler für die Möglichkeit der Sicherung ihrer Nachlässe und würdigten das persönliche Engagement der Mitstreiter des Museums. Ein  kleiner „Werbefilm“ zeigte die hohe Qualität der Ausstellung: https://youtu.be/GooDCunTFCw.

Mit einer Unterschrift auf einer sehr gut gestalteten Urkunde wurde die Übergabe der Gegenstände an das Museum bestätigt.

Für den 22. Juli hat unsere Regionalgruppe eine Exkursion nach Dresden geplant, dem Museumbesuch folgt in einer nahe gelegenen Gaststätte ein kleines „Sommerfest“.

Ich würde mich freuen, wenn dieser kleine Beitrag ein Impuls sein könnte, über das Thema Nachlässe rechtzeitig nachzudenken und Entscheidungen zu treffen. Ähnliche Einrichtungen wie die des Genossen Schindler gibt es praktisch in allen Regionen. Ein Teil ist bei uns Mitglied in korporativer Form, oder uns anderweitig freundschaftlich verbunden. Auch ihnen gebührt hohe Anerkennung!

 

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