25.07.2023

 

Sommerfest der Regionalgruppe "Georg Schumann" Leipzig

 

Zu Gast in der „Garnisions-Führungsstelle Dresden Nord“

Am 22. Juli 2023 führte die Regionalgruppe „Georg Schumann“ Leipzig des Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR (VTNVAGT) einen Besuch der „Garnisons-Führungsstelle Dresden Nord“ durch. Diese Ausstellung mit mu-sealen Charakter (militärhistorisches Museum) legt ein eindrucksvolles Zeugnis der Bewah-rung der Geschichte und des Wesens der NVA als Friedensarmee sowie ihrer Technik und vor allem ihrer Soldaten und Führungskräfte ab. An dem Besuch nahmen 13 Personen teil. Meine Teilnahme und die meiner Frau erfolgte auf Einladung der Regionalgruppe und hatte das Ziel, persönliche Unterlagen und Zeitzeugnisse des Vaters meiner Frau, des Genossen Oberst der NVA a.D. Manfred Haubold für die Verwendung zur Aufarbeitung der Geschichte der NVA und als Ausstellungsstück zur Traditionspflege diesem militärhistorischen Museum zu übergeben. Unter anderem übergaben wir das bei seiner Verabschiedung als Kommandeur der Panzerjägerabteilung 3 Leipzig aus dem aktiven Truppendienst 1978 überreichte, von Offizieren, Unteroffizieren und Solda-ten seiner Einheit sehr persönlich gestaltete Album, welches eindrucksvoll den Friedenscharakter der NVA und die enge Verbundenheit der Soldaten zu ihrem Kommandeur unter Beweis stellt. Es war die ausdrückliche Bitte unseres 95-jährigen Vaters, diese Zeitzeugnisse zu übergeben. Die Exponate wurde durch die Organisatoren und Betreiber des Museums, Oberleutnant a.D. Michael Schindler und Stabsfeldwebel a.D. Hans Richter mit großer Freude und dem Versprechen, dass diese Zeitdokumente einen würdigen Platz in der Ausstellung finden werden, entgegengenommen.

Der anschließende Rundgang durch die militärhistorische Ausstellung erbrachte für die Teilnehmer eine Vielzahl von Erinnerungen aus ihrer eigenen aktiven Zeit als Angehörige der NVA und eine Vielzahl neuer Informationen und Erkenntnisse zu den Zielen und Aufgaben der NVA, ihren Kommandeuren und Strukturen sowie der Militärtechnik. Die ausgestellten Expo-nate, Modelle der Militärtechnik, schriftlicher Zeugnisse, wie Militärhandbücher und Dokumentationen, aber auch die an die Angehörigen der NVA und der Grenztruppen für besondere Leistungen verliehenen Orden, Medaillen und Ehrenzeichen, geben ein anschauliches Bild über den Charakter unserer Volksarmee. Sehr aufschlussreich waren die vielen Informationen zu den in der Ausstellung gezeigten Kommandeuren und Führungskadern der NVA, besonders ihr zielführendes Handeln, den Frieden und die Sicherheit der DDR jederzeit zu gewährleisten. Eine Besonderheit dieser Ausstellung ist, das bis auf zwei Ausnahmen, die ge-zeigten Uniformen, einschließlich der Auszeichnungen Originale der jeweiligen Generale und Offiziere sind. Wichtig für das Museum ist, dass Genosse Schindler und Genosse Richter ständige, aktive Kontakte zu diesen Persönlichkeiten pflegen. Dadurch ist es möglich, die Ausstellung immer aktuell zu halten, durch neue Exponate zu ergänzen und ihre Aussagekraft zu erhöhen.

Im Verlauf des Rundganges entwickelte sich eine angeregte Diskussion, die durch manche Information aus dem eigenen Erlebten als Kommandeure und Angehörige der NVA ergänzt wurde. Alle Besucher der Ausstellung entschlossen sich durch eine spontane finanzielle Spende ihren Beitrag zur Unterstützung der „Garnisions-Führungsstelle Dresden Nord“ zu leisten.

Eine wichtige Aussage zu der Ausstellung ist noch zu vermerken. Genosse Schindler und Genosse Richter betreiben ihr militärhistorischen Museum als Privatpersonen. Sie haben die Ausstellung vom ersten Tag an selbst aufgebaut, viele Kontakte zu ehemaligen Angehörigen der Schutz- und Sicherheitsorgane geknüpft, Exponate eingeworben und die Ausstellung in Privaträumen des Genossen Schindler untergebracht. Finanzielle Mittel stehen außer durch Spenden nicht zur Verfügung. Nach wie vor besteht Interesse, die Ausstellung mit weiteren Exponaten zu erweitern. Aktuell wird dazu der nötige Platz, der noch vorhanden ist, bereitgestellt, so dass zu erwarten ist, dass die Aussagekraft und das Zeugnis zur NVA, den Grenztruppen und zu anderen Schutz-und Sicherheitsorganen weiter erhöht werden kann. Die Zukunft des militärhistorischen Museums scheint mit dem Interesse des Enkels des Genossen Schind-ler, dieses weiterzuführen, gesichert zu sein.

Zum Abschluss des Besuches waren sich die Teilnehmer einig, dass der Fleiß und das Engagement der Genossen Schindler und Richter hoch zu würdigen ist, dass ihre Ausstellung einen hohen Vermittlungswert über die Ziele, den Charakter und das Wesen der einzigen deutschen Armee des Friedens zum Ausdruck bringt, dass die NVA und die anderen Schutz- und Sicherheitsorgane über hervorragende Kommandeure verfügten und dass es wichtig ist, einen Bei-trag wider das Vergessen zu leisten, damit die Interpretation der Geschichte der DDR und ihrer Armee nicht den Feinden des Friedens überlassen wird. Der Besuch des Museums fand mit dem Eintrag in das Gästebuch, welchen alle Teilnehmer unterzeichneten, seinen Abschluss.

Bei einem anschließenden Besuch der Gaststätte „Waldmax“ war ausreichend Gelegenheit für einen angeregten Gedankenaustausch.
Abschließend bedanke ich mich auch im Namen unseres Vaters und meiner Frau Barbara für die Einladung zu dem Besuch der „Garnisions-Führungsstelle Dresden Nord“ und der Möglichkeit der Übergabe der Zeitzeugnisse unseres Vaters. Für uns war dieser Besuch ein eindrucksvolles und unvergessliches Erlebnis.

Gerald Böhm
Leipzig

 

PS: Für Interessierte: Unter dem Link https://youtu.be/GooDCunTFCw können weitere Informationen zur „Garnisions-Führungsstelle Dresden Nord“ eingesehen werden.

 

 

 

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