9. Mai 2021 – So ehrten wir die Sowjetsoldaten

von Siegfried Eichner, Oberstleutnant a.D.

Für die Angehörigen der Regionalgruppe Berlin ist es schon seit langem eine feste Tradition geworden – die Teilnahme an der Ehrung der gefallenen Sowjetsoldaten am Ehrenmal in Berlin-Treptow zum Tag des Sieges.
Gemeinsam mit Vertretern der Botschaft der Russischen Föderation, mit den Angehörigen des Büros des Verteidigungsattachés, den Vertretern der anderen ehemaligen Republiken der Sowjetunion, vielen Menschen, deren Heimat die Sowjetunion gewesen ist und selbstverständlich auch vielen Berlinern und Bürgern der Bundesrepublik Deutschland bekundeten wir den gefallenen Helden der Roten Armee unseren tiefen Respekt. Unter der Fahne unseres Verbandes demonstrierten wir mit unserem Blumengebinde zugleich unsere unverbrüchliche Freundschaft und Verbundenheit mit den Völkern Russlands und der anderen ehemaligen Republiken der Sowjetunion. Unserer Gruppe schloss sich ein tschechischer Waffenbruder an, der mit einer Kopie des „Banner des Sieges“ nach Berlin gereist war.
Zeitgleich mit uns ehrte auch eine Delegation des Vorstandes der Partei Die Linke die gefallenen Sowjetsoldaten. Es wäre mehr als wünschenswert, wenn dies als Zeichen einer anderen Prämissensetzung dieser Partei zu Russland wäre.
Anlässe wie diese Ehrung in Treptow lassen mich oftmals ins Grübeln fallen.
Gerade die Symbolik des Ehrenmals lädt dazu ein.

So ehrten wir die Sowjetsoldaten


Ja, die Rote Armee ist nach Berlin, ist nach Deutschland gekommen, um der faschistischen Bestie das Haupt abzuschlagen. Symbolisiert wird dies, indem der Rotarmist das faschistische Hakenkreuz unter seinen Füßen zertritt. Die Rotarmisten sind aber nicht gekommen, um sich für all die bestialischen Grausamkeiten am deutschen Volk zu  rächen, die Wehrmacht, SS und andere Mörderbanden in der Sowjetunion verübt hatten. Verweisen möchte ich dazu auch auf den Beitrag von Dr. Schacht, in dem er einen Veteran des Sieges dazu zu Wort kommen läßt.
www.vtnvagt.de/index.php/9-startseite/aktuelles/1217-unser-jahrestag-der-befreiung-vom-faschismus-in-deutschland
Der Sieg der Roten Armee hat zugleich dem deutschen Volk wieder eine Zukunft eröffnet. Symbolisiert wird dies durch das Kind, das der Rotarmist schützend und behütend auf seinem Arm trägt.
Der Sieg der Roten Armee hat es meiner und all den nachfolgenden Generationen ermöglicht, frei vom Faschismus aufzuwachsen. Dies schließt für uns aber auch die Verpflichtung ein, niemals zu vergessen, wer diese riesigen Opfer gebracht hat, damit wir diese Chance auf Leben erhalten haben. Dies schließt aber auch absolut aus, sich anmaßend gegenüber Russland zu verhalten oder diesem Land gegenüber belehrend und fordernd aufzutreten.
Insbesondere einige Jüngere entblöden sich nicht, dummes Zeug in Richtung Russland zu schwatzen. Sie vergessen wohl dabei das Sprichwort, dass … es den Mond nicht anficht, wenn ihn der Mops anbellt … . Sie sollten vielmehr froh sein, dass der Sieg der Sowjetarmee auch ihnen eine Karriere als BdM-Maid oder als strammer HJ-Führer erspart hat.

Für uns aber ist sicher, wir werden auch nächstes Jahr am Ehrenmal in Berlin Treptow unseren Respekt und unsere Freundschaft zu Russland demonstrieren.

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