Green Deal der EU

Mittlerweile habe ich es aufgegeben, nach irgendwelchen vernünftigen Gründen für die "Klima"-Politik der sogenannten Eliten in Deutschland und der EU zu suchen. Es gibt wohl keine.

Der mitunter angeführte Grund, dem Großkapital mit politisch vorgegebenem Radikalumbau der Gesamtwirtschaft neue Profitquellen zu erschließen, mag ja vielleicht in den Köpfen der Verursacher und Betreiber dieses Wahnsinns tatsächlich vorhanden sein. Es bleibt aber wirtschaftlicher UND politischer Wahnsinn. Es wäre gegen alle physikalischen und wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten. Das ist keine Schuss ins eigene Knie mehr. Diese Ladung landet deutlich höher und kastriert den Schießenden nicht nur, sondern lässt ihn mehr oder weniger langsam verbluten. Sollte "er" dabei seine Waffe nicht verloren haben und sich in schmerzvollem Todeskrampf winden, wird ‘s für andere und vor allem für weitere eigene Körperteile gefährlich. Diese etwas blumige Umschreibung zielt auf einen gruseligen Selbstmord durch Selbstverstümmelung.

Traurig, das sehen zu müssen. Und wie es aussieht, reitet Deutschland ganz vorne in der stampeede zum Abgrund.

Macht keinen wirklichen Spass.

Lutz Vogt

 

Die Quadratur des Kreises bei Klimazielen und Stromverbrauch

Die EU-Kommission hat Pläne zum Umbau der Wirtschaft im Rahmen ihres Green Deals vorgestellt. Unter anderem sollen ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr erlaubt sein. Was bedeutet das für den Stromverbrauch?

von Anti-Spiegel, 14. Juli 2021 20:49 Uhr

Wenn es nicht so ernst wäre, wäre es lustig. Seit Jahren warnen die Kritiker der radikalen Klimapolitik vor den Fehlern bei der Planung der Umsetzung der Klimaziele. So ist die deutsche Bundesregierung in allen ihren Planungen der Energiewende davon ausgegangen, dass der Stromverbrauch nicht steigen werde. Man muss kein Fachmann sein, um zu wissen, dass das Unsinn ist, denn egal, wie sehr man den Stromverbrauch durch Stromsparprogramme senken möchte, wird das unmöglich, wenn gleichzeitig Millionen von Elektrofahrzeugen zugelassen werden sollen, die den Stromverbrauch zwangsläufig in die Höhe treiben werden. Das aber wollten die Ideologen des Klimawandels bisher nicht wahrhaben und die Bundesregierung hat trotz der erwarteten Zunahme der Elektrofahrzeuge bis 2030 nicht mit einer Erhöhung des Stromverbrauches geplant, wie man am 13. Juli im Spiegel lesen konnte:

„Die vorherige Studie des Prognos-Instituts von Anfang 2020 war noch von rund 590 Terawattstunden ausgegangen, die offizielle Regierungsprognose lag bei 580 Terawattstunden.“

Thema des zitierten Spiegel-Artikels war, dass die Bundesregierung – namentlich das Wirtschaftsministerium – nun plötzlich auch begriffen hat, dass die bisherigen Planungen unrealistisch waren. Dazu muss man – wie gesagt – kein Experte sein. Statista zeigt den Stromverbrauch Deutschlands der letzten Jahre, wobei der stark gesunkene Stromverbrauch 2020 zum Teil auf die Lockdown-Maßnahmen zurückzuführen sein dürfte.

Bruttostromverbrauch in Deutschland

Aber nun hat das Wirtschaftsministerium das Offensichtliche auch erkannt, wie der Spiegel berichtet:

„Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet wegen der verschärften Klimaziele mit einem um rund zehn Prozent höheren Stromverbrauch bis 2030. Eine neue Studie im Auftrag des Ministeriums gehe nach ersten Einschätzungen von einem Verbrauch von 645 bis 665 Terawattstunden aus, erklärte Altmaier. (…) Altmaier sagte, der höhere Stromverbrauch werde auch durch den beschleunigten Ausbau der Elektromobilität ausgelöst.“

Wie soll das gehen?

Man muss bedenken, dass die Bundesregierung bei ihren Planungen bisher von einem wesentlich geringeren Stromverbrauch ausgegangen ist, wir reden immerhin von einer Differenz von etwa 15 Prozent. Mal abgesehen von der Frage, ob die neue Schätzung realistisch ist, stellt sich die Frage der Stromtrassen. Schon jetzt gibt es in Deutschland große Probleme mit dem Bau der für die Energiewende nötigen Stromtrassen, wenn aber bei deren Planung ein zu geringer Stromverbrauch zu Grunde gelegt wurde, dann stellt sich automatisch die Frage, wie der nun erwartete Mehrbedarf an Strom zu den Verbrauchern kommen soll.

Hinzu kommt, dass in Deutschland ein flächendeckendes Netz an Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufgebaut werden soll, was wohl ebenfalls zu zusätzlich nötigen Leitungen führen wird.

Wie grün kann das sein?

Aktuell wächst der Anteil an erneuerbaren Energien im deutschen Strommix rasant. Da der Stromverbrauch in den nächsten Jahren wachsen und neue Rekorde erreichen wird, interessiert uns für die Analyse nicht so sehr der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland, sondern die absoluten Zahlen. Wurden 2010 etwa hundert Terrawattstunden durch erneuerbare Energien erzeugt, sind es 2020 bereits etwa 250 Terrawattstunden.

Ob dieses Wachstum in dem Tempo aufrecht erhalten werden kann, weiß kein Mensch. Aber nehmen wir mal an, dass das geht und wir 2030 noch einmal 150 Terrawattstunden mehr aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom haben werden. Da der Stromverbrauch jedoch auch wachsen wird, wird der konventionell erzeugte Strom nicht allzu sehr zurückgehen. Eine nennenswerte Reduzierung des durch fossile Energieträger erzeugten Stroms ist also bis 2030 kaum möglich.

Auch wenn man bedenkt, dass ein Teil der Fahrzeuge 2030 bereits elektrisch fahren werden, wird es immer noch eine große Zahl an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren geben. Die EU hat aber beschlossen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

Der Green Deal und seine Grenzen

1990 betrug der CO2-Ausstoß in Deutschland 1.251 Millionen Tonnen, 2017 waren es noch 907 Tonnen. Bis 2030 müsste Deutschland aber bei etwa 600 Millionen Tonnen sein. Das bedeutet: In den 30 Jahren seit 1990 hat Deutschland seinen CO2-Ausstoß um 344 Millionen Tonnen gesenkt, jetzt soll er in neun Jahren noch einmal um 307 Millionen Tonnen gesenkt werden. Ist das realistisch?

Man muss bedenken, dass ein vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energien unmöglich ist. Wind und Sonne haben den Nachteil, dass sie nicht stabil Strom liefern und um das auszugleichen, müssen fossile Kraftwerke vorgehalten werden, die zum Beispiel in einer windstillen Nacht praktisch den gesamten benötigten Strom liefern. Und das wird eine Menge Strom sein, denn der nächtliche Stromverbrauch wird sehr stark ansteigen, weil die Elektrofahrzeuge größtenteils nachts aufgeladen werden. Wenn Grüne Traumtänzer (sorry, aber anders kann ich sie nicht nennen) davon sprechen, dass es Energiespeicher geben kann, die die nötige Energie vorhalten, dann möchte man die fragen, ob es diese Technologie schon gibt und ob sie schon mal irgendwo gezeigt hat, dass sie in der Praxis auch funktioniert.

Von der Leyens Green Deal

Nun hat EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen ihre Pläne für den Green Deal konkretisiert. Am 14. Juli hat sie einen weitreichenden Aktionsplan vorgestellt, um die EU bis 2050 vollständig klimaneutral zu machen, was eine komplette Umstrukturierung der EU-Wirtschaft erfordert. Der Plan sieht neue Ansätze für die Regulierung des europäischen Energiesektors, aller Fahrzeuge, des Bausektors, der Industrie und der Infrastruktur, eine deutliche Ausweitung des CO2-Handels, auch für den Luft- und Wasserverkehr, Umweltzölle auf Importe, das Konzept der Kohlenstoffbindung durch massive Aufforstung von Wäldern und die Schaffung von Finanzinstrumenten im Wert von über 100 Milliarden Euro vor, um die sozialen Schäden dieser komplexen Maßnahmen zu verringern.

Insbesondere hat die Europäische Kommission ab 2035 ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotore, die Einführung von „klimafreundlichen“ Zöllen auf Importe von Stahl, Aluminium und Zement sowie progressive Klimazölle für den Luft- und Seeverkehr vorgeschlagen. Außerdem soll der CO2-Handel auf Flugzeuge und Schiffe ausgeweitet werden. „Wir müssen das tun, weil ein einziges Schiff so viele Kohlenstoffgase produziert wie 80.000 Autos pro Tag“, sagte von der Leyen auf einer Pressekonferenz in Brüssel.

Man reibt sich verwundert die Augen, denn normalerweise sind Zölle für die EU der Teufel in Person, schließlich sind Globalisierung und Freihandel die Religion der westlichen Eliten. Daher wird man bei diesen Themen in Zukunft sehr genau auf die Ausgestaltung der Maßnahmen achten müssen, schließlich hat der seit Jahren forcierte Handel mit CO2-Zertifikaten vor allem die Stromkosten für die Verbraucher in die Höhe getrieben. Es steht zu befürchten, dass auch die nun angekündigten Maßnahmen kaum die Schifffahrt einschränken werden, denn dagegen würden die Lobbys aller Wirtschaftsbranchen Sturm laufen und von der Leyen ist bekanntlich besonders empfänglich für die Wünsche von Lobbyisten, wie sie auch als Kommissionspräsidentin schon unter Beweis gestellt hat.

Die Sinnfrage

In wieweit der Klimawandel menschengemacht ist, ist in der Wissenschaft entgegen dem, was die westlichen Medien berichten, umstritten. Die Behauptung, es gäbe in der Wissenschaft eine 97-prozentige Einigkeit in der Frage, ob der Klimawandel menschengemacht ist, geht auf die sogenannte Cook et al-Studie aus dem Jahr 2013 zurück. Leider zeigt ein Blick in die Rohdaten der Studie, dass es keine 97-prozentige Einigkeit in dieser Frage gibt.

Die Studie hat knapp 12.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen über den Klimawandel analysiert und danach mitgeteilt, 97 Prozent der Arbeiten sehen den Menschen als Hauptverursacher des Klimawandels. Die Rohdaten sagen aber etwas Anderes: Gerade einmal 0,54 Prozent der wissenschaftlichen Veröffentlichungen ordnen dem Menschen explizit einen überwiegenden Anteil am Klimawandel von über 50 Prozent zu.

Um aus 0,54 Prozent auf 97 Prozent zu kommen ist einiges an Trickserei nötig und genau das haben Cook et al getan. Wer sich für die Details der Zahlentricks interessiert, findet hier die Analyse der Studie inklusive Link zu den Rohdaten, sodass es jeder auch selbst überprüfen kann.

Ich bin kein Klimaforscher und äußere mich nicht zum Klimawandel. Allerdings kenne ich mich mit Studien, Statistiken und Analysen aus und wenn ich feststelle, dass uns eine 97-prozentige Einigkeit der Wissenschaft suggeriert wird, die es in Wahrheit gar nicht gibt, dann werde ich skeptisch.

Ob all die Maßnahmen für den Green Deal, für den Ursula von der Leyen in den nächsten Jahren sage und schreibe eine Billion Euro ausgeben will, sinnvoll sind, darf hinterfragt werden. Man wird sich die Programme genau anschauen müssen, wenn man verstehen will, wer diese Billion Euro bekommt.

Ob man damit die CO2-Emissionen so stark senken kann, wie vollmundig versprochen wird, steht auf einem anderen Blatt, denn bisher wurde noch keines der Klimaversprechen von der Politik eingehalten. Aber eines haben alle Klimaversprechen der Vergangenheit erreicht: Sie haben gigantische Summen gekostet. Uschi von der Leyen hat offensichtlich den Ehrgeiz, diese Rekorde noch einmal zu toppen.

www.anti-spiegel.ru, 15.07.21

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