Äpfel kann ich mit Äpfeln vergleichen
Kriege kann ich mit Kriegen vergleichen
Dazu sagt man: gleicher Maßstab

 

Zu meinem Beitrag „Gedanken eines Chemnitzer Bürgers“  vom Februar 2022 hat mich eine gro­ße Zahl Mail zustimmender, aber auch fragender Art erreicht. Gebündelt berühren die Fragen – den geopolitischen Vorgang Ukraine. Aus aktuellem Anlass verständlich. Meine Antwort:

Wenn 80 Millionen Deutsche das Gleiche sagen, muss es richtig sein!

Dann gibt es Deutsche, die sagen:
Wenn 80 Millionen Deutsche das Gleiche sagen, muss es nicht richtig sein!

Die Schrift sagt schon aus, viele Nicht sind es nicht. Ich gehöre dazu. Die medialen Vorgänge im deutsch-sprachigem Raum zu dieser geostrategischen Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA erinnern in der Manipulationsintensität gleichnishaft an den 28. Juli 1914 und 1. Sep­tember 1939.

200 Radiosender in der EU legen jeden Tag acht Uhr fünfundvierzig ein emotionales Friedenslied auf. Gegen „Putins“-Krieg in der Ukraine. Nein, nein, die Frage um welche Uhrzeit täglich Friedenslieder bei den Kriegen im IRAK, VIETNAM, AFGHANISTAN, SYRIEN, LIBYEN, JUGOSLAWIEN, GRENADA, JEMEN …, aufgelegt wurden, werden, kann ich nicht beantworten.

John Lennons – gib dem frieden eine chance - und Chris Doerks – rose von chile -, die Hafenarbeiter Amsterdams die sich weigerten amerikanisches Kriegsgerät zu verladen, die tausende Chilenen die den Massakern von Pinochet entkamen, tausende Griechen die nach dem „Obristenputsch“ ihre Heimat verlassen mussten und bei uns Arbeit, Studium erhielten, an die Jungs aus dem Jemen und Vietnam zur Ausbildung, daran kann ich mich erinnern. Aber das 200 Sender jemals zur gleichen Zeit bei den Hunderttausenden Toten, Millionen Flüchtlingen oben genannter Kriege dafür Tag für Tag ein Friedenslied aufgelegt wurde, nein, daran kann ich mich nicht erinnern.

Krieg ist mit nichts zu entschuldigen. War er vermeidbar? Worum geht es in dem Krieg? Wollte ihn jemand gar nicht vermeiden? Welcher Interessenausgleich hätte stattfinden können? Wer will welchen Vorteil durch den Krieg gewinnen? Wirtschaftssanktionen sind schon Krieg? Wer wirft den ersten Stein? Welche Organe haben den Beschluss herbeigeführt?

Darüber nachzudenken ist Pflicht, bevor ich Urteile fälle.

Henry Kissinger schrieb in einem Gastbeitrag am 5. März 2014 in der Washington Post zum Thema Ukraine.

Mitt Romney Präsidentschaftskandidat 2012
„Wir haben die Sowjetunion besiegt. Wir werden auch Russland besiegen. Wir werden die Rus­sen zwingen zu den Waffen zu greifen.“

Zbignew Brzezinski US-Sicherheitsberater
Beschreibt in seinem Buch „Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Weltherrschaft“ (Vorwort H.D. Genscher 2001) die geostrategische Bedeutung der Ukraine für die USA.

Wolf Wolfowitz US-Sicherheitsberater
Seine Nationale Sicherheitsstrategie zielt auf die alleinige Weltherrschaft der USA durch getarnte Präventivschläge. (von Bush sen. 2002 bis heute z.B. Libyen starke Volkswirtschaft, hoher Lebens-und Sozialstandart der Bevölkerung, Gadaffi will für Afrika Lösung vom Dollar – Unverschämtheit! - Vorwand Terrorismus, „Arabischer Frühling“ Gadaffi, der „grüne Revolutionär“ wird erbärmlich im Erdloch er­schla­gen, Chaos in Libyen bis heute )

Schlussbilanz eines „Putin-Verstehers“ von Peter Vonnahme

Ein „Schweizer Bürger“ ist empört, dass die Schweiz ihre Neutralität erstmals und ohne Volks­ab­stimmung für Sanktionen gegen Russland aufgibt.

Gregor Gysi zur Ukraine 3. März 2022

Der Versuch der Isolierung Russlands in der Welt.

 

„Die Welt-Beherrscher“(ISBN 978-3-86489-088-8) beschreibt Vorbereitung, Begründung, Ergebnis der US-Operationen und Kriege von 1794 - heute. Ab Seite 279 ff Ukraine.

Der Grund, warum ich mich zu einer Antwort auf die eingegangenen Mails entschlossen habe ist einfach.

Wenn heute in Berlin 100.000 gegen Russlands Invasion in der Ukraine  und seinen Präsidenten demonstrieren, die deutsche Linke-Führung dazu Beifall in höchsten Tönen spendet, dann misst sie mit zweierlei Maß. Die Maßeinheit für dieses Maß ist Heuchelei. Krieg ist immer die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Wenn allerdings bei der Beurteilung jede Vernunftbegabung dem Mainstream geopfert wird, dann ist es Unfähigkeit oder bewusste Anbiederung an das halbkoloniale Vasallentum Deutschlands gegenüber den USA zur Sicherung des persönlichen Salärs.

„Lasst es einfach weg“, rät Lederer jenen die im Zuge des aktuellen Krieges auf kriegerische Inter­ven­tionen des Westens verweisen.

„Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, den einen Krieg gegen den anderen Krieg aufzuwiegen“ meint die Landesvorsitzende von Berlin Katin Schubert.

„… Putin ist nun mal Feind der Linken“ weiß Katja Kipping zu berichten.
(Auszüge aus neues-deutschland.de 07.03.2022 Seite 10)

Ihr historisches Kurz-und Langzeitgedächtnis ist ausgeblendet, oder sie waren bei historischer Bil­dung ständig Kreide holen. 

Der Hauptfeind steht im eigenen Land! K.L. 1915


W.H.
08.03.2022

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