Der Westen in der Rubelfalle

Liebe Genossen und Freunde,

jetzt zeigt sich, was uns näher ist, Rock oder Hemd?
Kauft die EU Gas für Rubel und unterläuft ihre eigenen Sanktionen oder verzichtet die EU auf russisches Gas und insbesondere die deutsche Wirtschaft läuft auf Grund.

Aber Herr Gauck hat ja schon den Vorschlag parat – Frieren für den Frieden.
In brauen Vorzeiten hieß das mal: Keiner soll hungern – keiner soll frieren.

Wo sind wir blos gelandet!

Siegfried Eichner

 

Das russische Fernsehen über Gas für Rubel: Die grüne Lüge und die Rubelfalle

Präsident Putins Ankündigung, ab nächster Woche Gas nur noch gegen Rubel zu verkaufen, war ein Donnerschlag. Hier zeige ich, wie im russischen Fernsehen darüber berichtet wird.

Nachdem der russische Präsident Putin angekündigt hat, dass Russland sein Gas ab nächste Woche nur noch gegen Rubel verkauft, herrscht in Europa große Ratlosigkeit. Über die Zwickmühle, in der die EU steckt, hat das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick in einem Kommentar sehr treffend gesprochen. Daher habe ich den Kommentar des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Wie der Westen sich selbst in die Rubelfalle getrieben hat

Eine epochale Entscheidung Russlands. Am Mittwoch kündigte Präsident Putin bei einem Treffen mit Regierungsmitgliedern an, unser Gas mit dem Westen gegen russische Rubel zu handeln. Das ist ein erster Schritt. Es geschieht vor dem Hintergrund der Beschlagnahmung von Hunderten von Milliarden Dollar an russischen Währungsreserven, was der Kreml als Default des Westens seinen Verpflichtungen gegenüber ansieht.

„Der kollektive Westen hat de facto einen Schlussstrich unter die Glaubwürdigkeit seiner Währungen gezogen. Die Glaubwürdigkeit dieser Währungen wurde gestrichen. Sowohl die USA als auch die EU haben im Prinzip erklärt, dass sie ihren Verpflichtungen gegenüber Russland nicht nachkommen. Und jetzt weiß jeder in der Welt – es wurde vermutet, aber jetzt weiß es jeder -, dass die Verpflichtungen in Dollar und Euro möglicherweise nicht erfüllt werden können. Es liegt auf der Hand, dass es in diesem Zusammenhang für uns keinen Sinn macht, unsere Waren sowohl in die EU als auch in die USA zu liefern und dafür in Dollar, Euro und einer Reihe anderer Währungen bezahlt zu werden. Deshalb habe ich beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bezahlung unseres an die sogenannten unfreundlichen Länder gelieferten Erdgases zum frühestmöglichen Zeitpunkt auf den russischen Rubel umzustellen“, sagte der Präsident.

Putin gab der Regierung eine Woche Zeit, um Vorschläge für die Umsetzung dieser Zahlungen auszuarbeiten. In den nächsten Tagen wird das alles an unsere westlichen Kunden weitergegeben. Aber das Gas selbst, sind wir bereit zu liefern.

„Ich möchte gesondert betonen, dass Russland mit Sicherheit weiterhin Erdgas im Einklang mit den in den früher abgeschlossenen Verträgen festgelegten Mengen und Preisbildungen liefern wird. Die Änderungen betreffen nur die Währung der Zahlungen, die auf den russischen Rubel umgestellt wird. Und wir müssen ein klares, transparentes Verfahren für die Zahlungen schaffen, einschließlich des Kaufs russischer Rubel auf unserem heimischen Währungsmarkt“, fügte der Präsident hinzu

Zu sagen, der Westen sei von all dem überrascht worden, ist harmlos ausgedrückt. Nach einer gewissen Pause erklärten sie, dass das nicht möglich sei, da die Verträge in Dollar und Euro geschlossen seien und eine Änderung der Währung im Vertrag nicht vorgesehen sei, und dass das ein Versuch Russlands sei, die westlichen Sanktionen zu umgehen. Nun ja, das stimmt. Aber nicht wir haben uns unseren Verpflichtungen entzogen, sondern der Westen…

Wie stellen die sich das vor, dass sie russische Devisenkonten im Wert von Hunderten von Millionen beschlagnahmen und die Lieferung von Euro und Dollar nach Russland verbieten, und wir sollen die Pfötchen heben und das akzeptieren? Wohl kaum. Wenn die Verpflichtungen des Westens im Westen nun wertlos sind, dann sollten wir über die neuen Spielregeln sprechen – ohne Verpflichtungen oder neue Verpflichtungen.

Und dann… Nehmen wir zum Beispiel die Gazprombank, über die ein Teil der Zahlungen für russisches Gas läuft. Bislang sind die Fremdwährungskorrespondenzkonten in Kontinentaleuropa in Betrieb, aber Großbritannien hat sie am Donnerstag auf seinem Gebiet eingefroren. Was sollen wir darüber denken? Besteht die Gefahr, dass die Fremdwährungskorrespondenzkonten der Gazprombank in der EU eingefroren werden? Unter den gegenwärtigen Umständen wäre es unverantwortlich, dieses Risiko nicht vorauszusehen, denn alle Zusagen des Westens an uns sind von nun an wertlos. Sie sind Luft. Oder wollen die, dass wir unser Gas umsonst dorthin schicken, es ihnen einfach auf Kredit geben, der auf Euro lautet? Nach dem Motto, eines Tages werden sie schon bezahlen. Und gleichzeitig wird alles, was wir in Euro haben, „eingefroren“? Anscheinend danken die so. Also weichen wir auf Rubel aus. Ihr seid herzlich eingeladen, Rubel bei uns zu kaufen. Dann verkaufen wir Euch weiterhin Gas. Es scheint keinen anderen Weg zu geben. Der Westen hat sich selbst in diese Rubelfalle getrieben.

Jetzt sind sie noch zickig, aber es ist keine andere Lösung in Sicht. Außer natürlich, wenn die Sanktionen gegen Russland sofort aufgehoben, alle Vermögenswerte freigegeben werden und so weiter. Wenn nicht, dann Rubel. Und die Entscheidung wird nicht irgendwann, sondern jetzt getroffen werden müssen. In den nächsten Tagen. Das in die Länge zu ziehen, wird nicht klappen. Schließlich wird unser Gas gerade jetzt, heute und in dieser Minute, über Pipelines nach Europa transportiert. Im Gegenzug muss die Bezahlung erfolgen. Ab jetzt wird nur noch in Rubel bezahlt.

Es gibt für Europa kein anderes Gas auf dem Planeten. Die Amerikaner haben es gesucht. Sie haben es nicht gefunden. Das ist eine Tatsache. Russland hat Gas. In letzter Zeit spricht man in Europa von einem schrittweisen Ausstieg aus den russischen Energieträgern. Die wollen es einsparen, indem sie die Temperatur in den Wohnungen senken, die Geschwindigkeit auf den Autobahnen verringern, noch mehr Wasser sparen und vielleicht auch noch weniger atmen. So wollen sie warten und in der Zwischenzeit werden sie die grüne Energie steigern, mehr Windräder, mehr Solarpaneele und dann ist es fast so weit und das grüne Glück wird eintreten. Aber all das hat sich als unverantwortliche Lüge erwiesen. In Europa gibt es heute keine grüne Agenda. Es herrscht Panik und Angst. Was werden sie ohne russisches Gas tun, wenn Putin auf seinem Standpunkt beharrt? Und welche Möglichkeiten haben sie selbst Russland gelassen? Sie haben den Kampf gewollt? Bitte schön, quittieren Sie die Rechnung.

Und um noch ein wenig Spaß zu haben, hören wir uns den amerikanischen Militäranalysten Scott Ritter an, der nicht aus dem Mainstream ist. Er ist dafür bekannt, dass seine Prognosen und Einschätzungen eintreffen. „Denken Sie daran, Biden sagte: Wir haben einen Plan, Leute. Beruhigt Euch wegen dem Gas. Wir geben Euch so viel, wie Ihr braucht. Und so viel Öl, wie Ihr braucht. Und als die Zeit gekommen ist, sagen wir: Tut uns leid, wir hatten gar keinen Plan, kein Gas, kein Öl. Amerika läuft jetzt mit einem kupfernen Bettelbecher herum. Es bettelt auf den Knien bei Venezuela, bei Nicolas Maduro, den wir mehrfach versucht haben, wegzuputschen und so abschätzig als „Präsident“ bezeichnet haben. Und jetzt schicken wir, das Märchen ist zu Ende, den armen Botschafter auf den Knien kriechend und bettelnd: Wir brauchen Dein Öl. Maduro hat ihn gehört, aber er spielt diese Spielchen nicht mit“, so Ritter.

In der Tat haben die USA überall auf der Welt um Gas und Öl für Europa gebettelt, aber ohne Erfolg. „Das Spiel ist vorbei. Das Spiel ist buchstäblich vorbei. Denn die USA haben keinen anderen Plan. Wir haben niemanden, der sagt: Das haben wir erwartet. Darum gehen wir so vor. Die Leute denken jetzt: Das können die Russen nicht tun, haben die das etwa wirklich getan? Die Deutschen verstehen das. Die Deutschen sagen jetzt: Das ist nicht das, was wir wollten, wir brauchen Gas. Die deutschen Unternehmen machen dicht. Michelin-Reifen, sie machen dicht. Es ist für sie nicht mehr rentabel zu arbeiten, wenn die Energiepreise wachsen und die gesamte Wirtschaft in Europa zum Stillstand kommt“, betonte Scott Ritter.

Es ist schön, dass wenigstens irgendjemand im Westen genau versteht, was vor sich geht. Der allgemeine Kenntnisstand über Russland in den USA ist jedoch äußerst gering. „Es gibt keinen einzigen Experten für Russland. Zunächst einmal müssen wir verstehen, dass wir die letzten Russlandexperten schon vor vielen Jahren losgeworden sind. Wir haben Ideologen rekrutiert, die politisierte Sinfonien über Autokraten und Diktatoren komponieren. Ich habe alle Dissertationen dieser Idioten durchgesehen. Jeder von ihnen verteidigte sich damit, wie böse Wladimir Putin ist. Man kommt einfach nicht in die Regierung bei der CIA oder im Staatsapparat, wenn man nicht über „Wladimir Putin ist böse“ publiziert hat. Wenn man sowas publiziert, ist man im Club willkommen“, sagt Ritter.

Unter diesen Bedingungen ist Moskau gezwungen, ein asymmetrisches Spiel zu spielen. Wir werden die Gasversorgung nicht einstellen. „Die Russen sind ungewöhnlich clever“, sagt Ritter. „Aus diesem Grund brechen sie die wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht ab. Ich war davon ausgegangen, dass ihre erste Reaktion darin bestehen würde, die Gaszufuhr nach Europa zu unterbrechen, um sofortige Ergebnisse zu erzielen. Aber Wladimir Putin ist ein sehr geduldiger Mann. Was sagen alle über Russland? Russland spielt die Energiekarte aus. Es setzt Energie als Waffe ein. Ich denke, die Geschichte zeigt, dass die Russen nichts als Waffe einsetzen. Das tut der Westen. Alles, was Russland tut, ist das Spiel mitzuspielen. Sie fangen den Kampf nicht an, aber sie werden ihn beenden.

Alle diese europäischen Länder sind für diese Sanktionen von entscheidender Bedeutung. Aber sie stehen am Scheideweg, gefangen zwischen zwei Feuern. Entweder werden sie die Sanktionen unterstützen und Russland wird sagen, ihr seid bankrott und wir können kein Gas liefern. Nicht weil wir es so beschlossen haben, sondern weil Ihr nicht zahlt. Und das führt, wie der Bundeskanzler sagte, letztlich zum wirtschaftlichen Crash. Oder wir müssen in den russischen Markt eintreten und anfangen, Rubel zu kaufen, um das Gas zu bezahlen. Auf diese Weise werden wir den Rubel aufwerten und er wird etwas wert sein. Das ist eine Situation, in der Europa so oder so verlieren wird. Und am Ende werden sie die Option wählen, die die Sanktionen nutzlos macht. Denn kein Politiker wird politischen Selbstmord begehen wollen. Nun, wenn sie sich für Sanktionen entschieden, haben sie die erste Regel der Politik gebrochen. Wie James Carvel sagte: „Es ist die Wirtschaft, die zählt, Ihr Dumpfbacken“. Und sie werden erkennen, dass diese Regel wahrer ist als alles andere.“

Also alles in allem: Willkommen in der neuen geopolitischen Realität. Sie wird vor unseren Augen geschaffen. Brauchen Sie mehr Omen? Saudi-Arabien verhandelt mit China über Lieferungen für Yuan. Der Dollar wird weggeworfen. Das charakteristische Detail zum Verständnis des Gesamtzusammenhangs.

Ende der Übersetzung

https://www.anti-spiegel.ru/2022/das-russische-fernsehen-ueber-gas-fuer-rubel-die-gruene-luege-und-die-rubelfalle/
28.3.2022

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