30.08.2022

 

Liebe Genossen und Freunde,

hier ein sehr interessanter Beitrag von Rainer Rupp.

Siegfried Eichner


Umdenken in Washington –
zeichnet sich ein Richtungswechsel in der Sanktionspolitik ab?

Von Rainer Rupp

Sind die Europäer mit ihrer antirussischen Sanktionspolitik vor einem plötzlichen Ausstieg der USA gefeit? Oder werden sie am Ende verlassen vor dem Trümmerhaufen ihrer Russlandbeziehungen stehen und das hungernde Baby halten müssen?

Die in der EU und in NATO-Europa verfolgte Politik – falls man die bedingungslose und unkritische Gefolgschaft für Washington auf Kosten der Völker Europas überhaupt Politik nennen kann – führt nicht selten durch gefährliches Fahrwasser mit Klippen, die auf keiner Karte vermerkt sind. So sind beispielsweise die europäischen Politiker-Marionetten nicht davor gefeit, dass man in Washington ohne Konsultationen mit den europäischen Vasallen urplötzlich folgenschwere politische Richtungsänderungen vollführt. Der unerwartet jähe Abzug der US-Truppen aus Afghanistan mit seinen immer noch aktuellen Folgewirkungen für die europäischen Verbündeten ist dafür ein prägnantes Beispiel.

Auch in Bezug auf Russland kann nicht ausgeschlossen werden, dass die europäischen Vasallen über Nacht von einem Richtungswechsel in Washington überrollt werden. Und dafür gibt es bereits Anzeichen. Denn nicht nur in der Politik und in einigen konservativen Denkfabriken, sondern auch in der US-Bevölkerung ist in den letzten Monaten die Unterstützung für die Ukraine – die im Unterschied zu Deutschland ohnehin nie sehr groß war – radikal zurückgegangen.

Während noch im vergangenen März (nur) 9 Prozent der US-Amerikaner die Beziehungen zu Russland und der Ukraine als das wichtigste Problem ihres Landes betrachteten, ist die Unterstützung für das US-Engagement in der Ukraine mittlerweile komplett zusammengebrochen, nachdem den US-Amerikanern bewusst geworden ist, welche verheerenden Folgen das für die US-Wirtschaft und damit für ihre eigenen Lebenshaltungskosten hat. Folglich hat eine neue, Anfang August veröffentlichte Gallup-Umfrage ergeben, dass nur noch 1 Prozent der US-Bürger Russland als eines der zehn größten Probleme der USA betrachten. Die weitaus größere Besorgnis der Amerikaner gilt der Inflation, der schlechten Regierungsführung und dem Zustand der Wirtschaft.

Es gibt gute Chancen, dass bei den US-Kongresswahlen im November diese Stimmung in der Bevölkerung den Trump nahestehenden, republikanischen "America-First"-Kandidaten im House of Representatives zur Mehrheit verhelfen kann und diese dann einen entsprechenden außenpolitischen Richtungswechsel durchsetzen. Wenn das eintritt, dann setzten sich die USA als "Vater" der Sanktionen ab und lassen die europäische "Mutter" auf dem alten Kontinent erneut mit diesem ukrainischen "Baby" sitzen, nur dass diesmal die "Mutter" keine "Milch", sprich keine Energie mehr hat.

Am Freitag der letzten Woche, also am 19. August, gab es einen sehr interessanten Artikel von Prof. Helen Thompson in der Financial Times, der eine Ahnung von dem vermittelt, was hinter den politischen Kulissen vorgeht. Frau Thompson ist Professor für Politische Ökonomie an der University of Cambridge und auch Autor der Schrift "Disorder: Hard Times in the 21st Century" ("Unordnung: Harte Zeiten im 21. Jahrhundert).


Hier weiter lesen: https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/147029-zeichnet-sich-etwa-ein-richtungswechsel-der-us-sanktionspolitik-ab/

 

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