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07.09.2022
Langsam geht es wohl los, mit dem Aufschrei wegen der gravierenden Enteignung durch Inflation und explodierende Energiepreise. Die Demonstranten in Magdeburg skandierten: Nordstream, Nordstream, …
Ganz besonders gefällt mir das Transparent: Wird der Bürger unbequem, ist er gleich Rechtsextrem.
Siegfried Eichner
von MDR SACHSEN-ANHALT
Stand: 06. September 2022, 14:27 Uhr
Wegen der steigenden Energiekosten hatten verschiedene Parteien und Bündnisse die Bevölkerung am Montagabend aufgerufen, auf der Straße zu protestieren. In Magdeburg hatte die AfD zu einer Protestaktion aufgerufen. Tausende Menschen beteiligten sich daran. Auch in mehreren anderen Städten hat es Demos gegeben.
Auf dem Domplatz in Magdeburg haben am Montagabend Tausende Menschen gegen die Folgen der Energiekrise demonstriert. Aufgerufen zu der Aktion "Preisexplosion stoppen" hatte Sachsen-Anhalts AfD. Die Veranstalter sprachen vor Ort von rund 6.000 Menschen, die sich an dem Protest und einem sich anschließenden Demonstrationszug beteiligt haben sollen. Die Polizei sprach am Montagabend von mehr als 2.000 Teilnehmenden.
Sorge wegen steigender Energiepreise
Reporterangaben vor Ort zufolge nahmen nicht nur Anhänger der AfD teil, sondern Menschen aller Milieus und Altersgruppen, darunter auch Rentner. Sie verbinde die Sorge vor steigenden Energiepreisen, schilderten sie vor Ort. "Ich mache mir ehrlich Sorgen, wie die Bevölkerung noch leben soll. Es ist eine galoppierende Inflation", sagte eine Teilnehmerin MDR SACHSEN-ANHALT.
Beifall gab es auch für die Forderung der AfD, die Russland-Sanktionen zu stoppen. Nach Polizeiangaben hat es keine Zwischenfälle gegeben.
Auch Bündnis "Bundesweite Montagsdemo" mit Protest in Magdeburg
Auch das Bündnis "Bundesweite Montagsdemo" hatte am Montag zum Protest aufgerufen. Es besteht eigenen Angaben zufolge aus verschiedenen Gruppen und Friedensbewegungen. Sie alle verbinde die Sorge vor dem kommenden Winter und die Angst vor einem dritten Weltkrieg. Zudem würden sie sich von der AfD distanzieren, betonten Vertreter des Bündnisses.
Demo auf Steuerzahlerkosten?
Im Vorfeld der Demonstration am Montagabend hatte es Vorwürfe gegen die AfD-Landtagsfraktion gegeben, sie finanziere mit Steuermitteln die Protestaktion unter dem Titel "Preisexplosion stoppen". Denn die Mittel für die Kundgebungen stellt die Fraktion selbst. Allerdings dürfen Fraktionsmittel, egal ob Gelder oder Sachleistungen, nicht für Parteiaufgaben verwendet werden, bekräftige ein Gutachter des Landtags zu Jahresbeginn. Die AfD hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
AfD-Fraktion lädt Sarah Wagenknecht ein
Für weiteres Aufsehen sorgte die AfD-Landtagsfraktion im Vorfeld der Demonstration, indem sie die Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht als Rednerin einlud. Weil sie auf einer Kundgebung in Leipzig am Montag ausgeladen wurde, lud die AfD-Landtagsfraktion Wagenknecht ein, ihre parlamentarischen Sichtweisen ersatzweise in Magdeburg vorzutragen. Die Linken-Politikerin lehnte die Einladung ab.
Demonstrationen auch in anderen Städten
Neben Magdeburg sind auch in anderen Städten Sachsen-Anhalts am Montag Menschen auf die Straße gegangen. In Halle etwa zählte die Polizei bei der Montagsdemo rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in Weißenfels 300 und in Eisleben 170.
In Wittenberg schlossen sich Landwirte den Protestierenden an. Mit zehn Traktoren zogen sie durch die Innenstadt. Laut Polizei waren ungefähr 900 Menschen unterwegs. Weitere Proteste gab es in Bitterfeld, Dessau und Haldensleben.