04.12.2024

Fast 80 Jahre nach dem Sieg über den Faschismus wird der Weg in einen neuen Weltkrieg vorbereitet

Oberst a.D. Friedemann Munkelt, November 2024

 

Bei großen Manövern und Kommandostabsübungen der Armeen des Warschauer Vertrages wurde dem Übungsscenario immer die angenommene Entwicklung der politischen Lage im Handlungsraum vorangestellt, Konflikte und Kriege entwickeln sich ja nicht im luftleeren Raum, sondern haben eine Vorgeschichte. Ob Ukraine oder Gaza-Streifen, davon will die aktuelle Politik nichts wissen! Da holt sich sogar der UNO-Generalsekretär kräftige Rüffel der westlichen Wertegemeinschaft ein, als er richtig bemerkt, dass der Krieg im Gaza-Streifen nicht im luftleeren Raum entstanden ist!
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen, die gegenwärtige politische Lage ist durch eine Vielzahl von Aktivitäten gekennzeichnet, die in der Regel einem Krieg, oder seiner Eskalation vorausgehen. Dazu einige Fakten:

Russland ist unser Feind Nummer eins, beispielgebend die Ausführungen des Historikers Schögel, die ntv. am 24..11.24 zitiert: „Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel fordert von Deutschland eine grundsätzliche Korrektur seiner Russland-Politik und warnt vor Blauäugigkeit gegenüber den weiteren Zielen von Präsident Wladimir Putin, " Russland ist der Feind", sagte Schlögel, einer der profiliertesten Kenner Russlands. "Russland ist ein Staat, der in Europa einen Krieg angefangen hat, und darauf müssen sich die Deutschen einstellen. Das heißt: verteidigungsbereit sein, abwehrbereit sein." Des Weiteren wird Kanzler Scholz für sein Telefonat mit Putin mit den Worten „sich als Friedenskanzler“ aufzustellen kritisiert. Die Lieferung von Waffen mit größerer Reichweite hält er für unabdingbar.

In diesem Konzert dürfen natürlich auch die Geheimdienste nicht fehlen: Mitte Oktober warnte der Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, dass Russland die NATO vor 2030 angreifen könnte. Seiner Meinung nach betrachtet der Kreml Deutschland als Feind, da Berlin die zweitgrößte Unterstützung für Kiew leistet. Weiter zitiert ntv. Kahl mit den Worten: Wir befinden uns in einer direkten Konfrontation mit Russland - sagte Kahl und unterstrich zudem, dass Putins Bestreben nicht nur die Eroberung der Ukraine, sondern auch die "Schaffung einer neuen Weltordnung" sei.

Dass Informationen der Geheimdienste mit größter Vorsicht zu genießen sind ist nicht erst seit dem Irak-Krieg und den dort als gesichert angenommenen Massenvernichtungswaffen bekannt. Generell wird bei Vorkommnissen der unterschiedlichsten Art der Russe als „wahrscheinlicher“ Verursacher dargestellt, egal ob ein Loch im Zaun der Bundeswehrkaserne oder der Brand in einer Berliner Rüstungsfirma. Was das Loch im Zaun angeht (am 28.11.24 erneute Meldung bei ntv.), so wurden die NVA-Kasernen noch richtig bewacht! Jeden Tag geistern neue Meldungen, „Vermutungen“ der verschiedensten Geheimdienste durch die Medien, wann denn der „Russe“ angreift.

Aber nicht nur die Geheimdienste vermuten, auch die Bundeswehr ist mit ihrem Generalinspekteur dabei, so bei Caren Miosga am 27.11.24: Dabei ist auch kurz der Absturz einer DHL-Maschine in Vilnius Thema. Breuer schließt einen Sabotageakt nicht aus. Der russische Präsident habe einen hybriden Zustand erzeugt, der nicht mehr ganz Frieden sei, aber auch noch nicht Krieg. "Dabei gehört dazu, dass man austestet, wie weit man gehen kann", so Breuer. Alle Expertenmeinungen unmittelbar nach diesem tragischen Unfall gehen in Richtung technischen oder menschlichen Versagens, im Sinne der Opfer sollten sich Vermutungen

Auch das Militär ist bei dem Anheizen der Lage nicht untätig, „An der Spitze der NATO wird in Betracht gezogen, im Falle eines bewaffneten Konflikts zwischen Moskau und dem Bündnis präzise Präventivschläge auf russischem Gebiet durchzuführen, sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, während einer Konferenz in Brüssel. Ein klügerer Ansatz ist, nicht zu warten, sondern im Falle eines Angriffs auf uns die Raketenabschussrampen in Russland anzugreifen. Wir benötigen eine Kombination präziser Schläge, um die für Angriffe auf uns genutzten Systeme lahmzulegen, und wir müssen den ersten Schlag ausführen - sagte Bauer. Er fügte hinzu, dass die Nordatlantikallianz ihre Waffenbestände auffüllen und die Luftverteidigungssysteme sowie Systeme für präzise Schläge modernisieren muss.“ (Artikel von Mateusz Czmiel.) Was ein Erstschlag bedeutet, sollte nicht nur dem militärisch gebildeten bekannt sein!

Wir alle sind Zeugen der ständig eskalierenden Waffenlieferungen der NATO-Staaten an die Ukraine, vom Schutzhelm angefangen bis zum Jagdflieger F-16, von Taurus abgesehen, bleiben eigentlich nur noch Bodentruppen übrig. Aber auch hier tut sich etwas. Da äußert sich der Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München. Er sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Montag: „Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Dabei geht es um eine Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Da ist gerade viel in Bewegung, in Frankreich, Großbritannien und Polen.“ Interessant in diesem Zusammenhang die Äußerung des Kanzlerkandidaten der Grünen, Herrn Habecks, dass Kanzler Scholz diesbezüglich immer zu spät entschieden habe.

Nicht zuletzt gehört in die Rubrik Eskalation der Lage auch die Meldung, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz einen Bunkerschutzplan für Deutschland prüfe.

 

Viele Fakten ließen sich hier noch anfügen, jeden Tag geistern neue Meldungen durch die Medien, wird weiter Verunsicherung geschürt. Die Gefahr eines vernichtenden Krieges wird immer größer, aber nicht weil Russland ein Feind Deutschlands ist oder demnächst NATO-Staaten angreift! Dafür gibt es in Äußerungen des russischen Präsidenten keinerlei Belege. Russland war und ist jederzeit an guten Beziehungen zu Deutschland interessiert.

Unser Verband zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR definiert sich laut Statut aus gutem Grund als parteipolitisch unabhängig, angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl sollte sich jeder aber genau überlegen, welcher Partei er seine Stimme gibt! Frieden schaffen ohne Waffen ist das Gebot der Stunde, sicher nicht einfach, setzt aber den politischen Willen voraus.

 

 

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