Geschichte das JG-1 „Fritz Schmenkel“

– gekürzte Zeittafel –

(Autor Armin Schulz, Major a.D.)

1952 16. August Aufstellung des 1. Jagdfliegerregiments der VP Luft
    im Objekt Bautzen, Tarnzahl der Dienststelle 600/1
    Kommandeur VP-Oberkommissar Wolfgang Reinhold
     
  01. September Die Formierung des 1. JFR ist im wesentlichen abgeschlossen.
    Personalbestand 73 Offiziere, 31Unterführer, 154 Mannschaft
    Beginn der theoretischen Ausbildung für das Flugzeug Jak-18.
     
  26. September Verlegung nach Cottbus
  01. Oktober Offizieller Flugdienstbeginn im 1. JFR in Cottbus auf Jak-18 eines sowjetischen Truppenteils mit sowjetischen Fluglehrern.
     
1953 28. August Erstmalige Übernahme von 11 Flugzeugen Jak-18 zur selbständigen Durchführung des Flugdienstes.
  27. November Kommandeur Hauptmann Günther Ritzschel
     
1954 Dezember Umbenennung in 1. Kommando des 1. Aeroklubs
     
1955 03. Juni Kommandeur Oberleutnant Helmut Stephan
    Im Rahmen des 1. Aeroklubs wird erstmals eine flugtaktische Übung in Verbindung mit einer Truppenübung der Landstreitkräfte (7. Panzer­division auf dem Truppenübungsplatz Nochten) durchgeführt.
  Februar Einführung des Flugzeugstyps Jak 11
     
1956 18. Januar Die Volkskammer beschließt das Gesetz über die Schaffung der Nationalen Volksarmee und des Ministeriums für Nationale
    Verteidigung. 01. März - Die NVA wird gegründet.
  01. Juli Kommandeur Hauptmann Klaus Baarß
     
1957 Januar Bildung der Gruppe technische Durchsicht und Kontrolle (TDK)
  April bis Juni Einführung MiG -15, MiG - 15 UTI
  Juli Einführung MiG - 17F (bis 1967 im Einsatz)
     
1958 06. Januar Verleihung der Truppenfahne
     
1959 Oktober Das bislang genutzte Hoheitszeichen – Rhombus in den Farben schwarz-rot-gelb – wird durch einfügen des Emblems ergänzt.
  April MiG 17PF im Einsatz
     
1960 01. Januar Kommandeur Hauptmann Herbert Priemer
     
1961 01. Januar Umbenennung in JG-1, Kdr. Oberstleutnant Wolfgang Reuter
  20. Oktober Eingliederung in das Diensthabende System der Staaten des Warschauer Vertrages.
     
1962 30. Juli Im Rahmen einer Übung werden erstmalig Flugzeuge des Typs Tu-16 abgefangen.
     
1963 12. - 14. September „Quartett“ - erstmalige Teilnahme an einem Manöver der Teilnehmerstatten des Warschauer Vertrages.
  23. Dezember Kommandeur Major Werner Fritsch
     
1964 16. Dezember Rückverlegung zum Flugplatz Cottbus
     
1965 24. April theoretische und praktische Umschulung auf die MiG-21PF
    Überführung der ersten MiG-21 PF nach Cottbus
  15. Juli Beginn der praktischen Umschulung der Flugzeugführer
    Aufstellung der TDZ im 2. AHJ
     
1966 28. September Einführung eines neuen Systems der ingenieurtechnischen Sicherstellung für die Jagdfliegerkräfte
    Es wurde eine Wartungs- und Reparaturstaffel (WRS) und eine Flugdienststaffel (FDS) gebildet.
     
1967 Januar Umschulung auf die MiG-21 SPS
  07. Oktober Verleihung des Ehrennamens „Fritz Schmenkel“
  Oktober Erstmalige Durchführung des Gefechtsschießens auf dem Polygon nördlich Astrachans in der UdSSR durch Flugzeugführer des JG-1. Bewertung: „Ausgezeichnet“
    Zum Ende des Jahres gibt es im Geschwader 2 MiG-21 SPS, 5 MiG-21 U, 4 MiG-17 PF und 11 MiG-15 UTI. Die MiG-17 PF werden innerhalb der nächsten Monate abgegeben.
     
1968 01. Juli Kommandeur Oberstleutnant Siegfried Mittelbach
    Erneute Umstrukturierung des JG. Das technische Personal der WRS und FDS wird in die Jagdfliegerstaffeln eingegliedert.
    Zur Erhöhung der Leitkapazität des JG-1 wird die Jägerleitstelle Dahme übernommen.
     
1969 Mai Verlegung des Geschwaders nach Drewitz, Grund – Bauarbeiten an der Rollbahn in Cottbus.
     
1970 12.-18. Oktober Das JG-1 nimmt im Gesamtbestand am Manöver „Waffenbrüderschaft“ teil.
     
1971 11.-19. Oktober Staffelaustausch zwischen dem JG-1 und dem JG-11 der 3.LVD der CSSR auf dem Flugplatz Zatec.
     
1972   "Es wir die Forderung erhoben, der Ausbildung im freien Luftkampf mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Dies bedeutet zusätzliche Ausbildung in der Theorie des freien Luftkampfes. "
    In der praktischen Ausbildung höhere physische und psychische Belastungen für das fliegende Personal und höhere Materialbelastungen für die Flugzeugtechnik.
     
1973 01. Juni Die letzte MiG-15 Uti wird abgegeben. Im Geschwader sind nun nur noch MiG-21 SPS, SPS/K und US vorhanden.
  01. November Kommandeur Oberstleunant Wolfgang Thonke
     
1974   Im ABJ 1974/75 werden die Politabteilungen in den Jagdfliegergeschwadern gebildet.
     
1975 24. Mai - 14.Juni I. JS dem JG-9 unterstellt.
    Grund ist die Durchführung eines Luftkampflehrganges.
    Die Flüge zum Luftkampflehrgang werden in den Kunstflug-/Luftkampfzonen an der Ostseeküste durchgeführt.
  03. Juli In Auswertung der Katastrophe vom 14. Januar 1975 im Stadtgebiet Cottbus, bei welcher 5 Zivilpersonen sowie der Flugzeugführer Major Peter Makowicka, Kettenkommandeur in der III: Jagdfliegerstaffel getötet werden, wird durch den Nationalen Verteidigungsrat beschlossen, die Nutzung des Flugplatzes Cottbus durch Jagdflugzeuge einzustellen. Als neuer Standort für das JG-1 wird der Flugplatz Holzdorf bestimmt.
  01. November Kommandeur Oberstleutnant Eberhard Köllner
     
1976 01. Dezember Kommandeur Mj. Rainer Straßburg
     
1979 26. Juni - 01. September Das JG-1 erreicht den höchsten Ausbildungsstand im Manöverluftkampf in den LSK.
    Für Trainingszwecke steht ein Katapultiergerät NKTL-29/39 zum Bodentraining zur Verfügung.
     
1980 10. November "Erstmalige Auszeichnung mit dem Pokal „Für hohe Flugsicherheit“. Die 1979 eingeführte Auszeichnung wird jährlich vergeben. "
  12.-16. Juni Im Rahmen der „Ausbildungsmaßnahme 80“ wird von drei Flugplätzen (Cottbus, Alteno, Holzdorf) gleichzeitig gehandelt.
    Das JG-1 nimmt am Manöver „Waffenbrüderschaft 80“ teil.
    Erstmalig werden 40 Flugzeuge gleichzeitig zur Bekämpfung von Erdzielen eingesetzt.
     
1981 01. März "Anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung der NVA wird dem JG-1 der Titel „Vorbildliches Geschwader“ verliehen und es wird mit dem „Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland“ in Gold ausgezeichnet."
  01. Dezember Kommandeur Oberstleutnant Wilfried Kernchen
    In einer neuen Struktur wird das FTB-1 und das neu gebildete NFB-1 dem JG unterstellt und nahtlos in die Gefechts- und Mobilmachungsbereitschaft eingegliedert.
     
1982   Teilnahme an der Luftverteidigungsübung „Granit-82“
    "Als einziges Geschwader der LSK/LV führt das JG-1 im Rahmen der Übung gleichzeitige Handlungen von drei Flugplätzen durch. Genutzt werden die Plätze Cottbus (II. JS), Alteno (III. JS) sowie der GST-Rasenflugplatz Roitzschjora (I. JS)."
    Ein Schwerpunkt des Ausbildungsjahres 1981/82 ist die Vorbereitung auf die Verlegung zum Flugplatz Holzdorf. Bereits Monate vor der eigentlichen Verlegung finden schon Umzüge nach Holzdorf statt.
  Ende August Mit dem Flugzeugführer - Absolventenjahrgang 1982 beginnt in der III. JS die Ausbildung unter feldmäßigen Bedingungen auf dem Flugplatz Alteno.
    Die gleichzeitige Arbeit an drei Standorten (Cottbus, Alteno, Holzdorf) im 2. AHJ stellt eine hohe Belastung für den Personalbestand und ihre Familienangehörigen dar.
    Die Verlegung nach Holzdorf ist die bisher schwierigste Aufgabe in der Geschichte des JG-1.
  23. November Verlegung zum Flugplatz Holzdorf
  08. Dezember Durchführung der ersten Gefechtsausbildung am Flugplatz Holzdorf.
     
1983   Erstmalig ist der Einsatz von Frauen im freiwilligen aktiven ehrdienst gemäß Stellenausrüstungsnachweis vorgesehen. Dies betrifft Fähnriche, Berufsunteroffiziere und Unteroffiziere auf Zeit, schwerpunktmäßig mit Einsatz in der KRS ab 1984.
     
1984   Durch den gemeinsam untergebrachten Gefechtsstand des JG-1 und FuTB-41 wird das Schutzbauwerk im Objekt Schönewalde in die Nutzung übernommen.
  13. Juni Erstmalige Landung einer polnischen Jagdfliegerstaffel auf dem Flugplatz Holzdorf zu einem Staffelaustausch.
    Im Verlauf des Ausbildungsjahrs wurden 53 MiG-21 SPS und USM umgerüstet auf die Zusatzkennung SRZO-2. Dafür waren durch das Personal der KRS 2640 Mannstunden zu erbringen.
     
1985 09. Februar Durchführung des ersten Flugzeugführer-Reservistentreffens.
  April und Oktober Flugtaktische Übung der I.JS, Verlegung zum Flugplatz Garz und Sicherstellung des DHS
  29. August Durchführung des II. operativ-taktischen Kurses der Partei- und Staatsführung.
    Während der Vorbereitung und Durchführung erfolgt eine umfangreiche ingenieurtechnische Sicherstellung auf engstem Raum und in kürzester Zeit.
    70 verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber verschiedenster Waffengattungen und Truppenteile werden auf dem Einsatz- und dem Dezentralisierungsflugplatz stationiert.
  01. Dezember "Die Umrüstung von 24 Flugzeugen MiG-21 SPS auf den Lastenträger APU-60-I bzw. APU-60-II ist abgeschlossen und die neue Luft-Luft-Rakete R-60 wurde in die Bewaffnung des Truppenteils eingeführt."
    Nun ist für die Flugzeuge im DHS folgende Bewaffnung befohlen: 1 MiG-21 mit Raketen RS-2US, 1 MiG-21 mit Raketen R-60, 1 MiG-21 mit Raketen R-60 als Reserveflugzeug
     
1986 02. - 16. September Durchführung einer flugtaktischen Übung mit Gefechtsschießen in der UdSSR mit erstmaliger Verlegung eigener Flugzeugtechnik innerhalb von 2 Tagen nach Astrachan.
    Alle Teilergebnisse haben die Note „Sehr gut“.
    Die Gesamteinschätzung lautet „Ausgezeichnet“ und nach Aussage der sowjetischen Führung auf dem Polygon wird in dieser umfänglichen Bewertung das „Ausgezeichnet“ erstmalig für ein Fliegertruppenteil der NVA vergeben.
     
1987 25. Mai Eine dreimonatige Verlegung im Gesamtbestand zum Flugplatz Garz wegen der Durchführung von Versiegelungsarbeiten an der Start- und Landebahn (SLB)in Holzdorf.
    Bis zum 22. Juli wird am Flugplatz Garz ebenfalls das DHS gestellt, da auf dem Flugplatz der Hauptbasierung des JG-9 Bauarbeiten durchgeführt werden.
  11. November Aufnahme der Gefechtsausbildung auf dem Flugzeug MiG-21 MF ( durch die I. JS 14 Stück im Vormonat vom JG-3 übernommen).
    Die zur MiG-21 MF gehörige Luft-Luft-Rakete R-13M soll in die Bewaffnung des JG-1 aufgenommen werden. Jedoch verzögert sich die Zuführung, so dass die befohlenen Rüstvarianten in den Gefechtsraten nicht gewährleistet werden können.
  01. Dezember Kommandeur Major Helmut Seehaus
     
1988   Zuführung von MiG-21 MF für die II. JS.
     
1989 08.- 28. Mai Letztmalige Durchführung einer flugtaktischen Übung mit Gefechtsschießen in der UdSSR.
    Verlegung von 14 MiG-21 SPS und MF und 1 MiG-21 USM erstmals an einem Tag.
    Während der 3 Gefechtsausbildungen vor dem Prüfungsschießen werden neue Elemente erprobt und durchgeführt:
    - Flug in extrem geringen Höhen (50 m)
    - Flug im Überschall in Höhe 500 m
    - Schießen auf Erdziele mit R-3S
    - Zwischenlandung einer Kette auf dem Flugplatz Ashuluk
    Das JG-1 erfüllt die flugtaktische Übung mit der Einschätzung „Ausgezeichnet“ nach Abschuss aller 5 funkferngesteuerten La-17.
     
    "Mit Auflösung des JG-7 im September 1990 werden die Übungsgefechtsdokumente „Standard-90“ präzisiert. Das betrifft die Neuverteilung der Bereitschaftszonen in der Luft, die Richtung für die Hauptanstrengungen für das JG-1, Fragen des Zusammenwirkens in der 1. LVD sowie die Übernahme des Reserve-Flugplatzes Klein-Köris."
     
    Der Übergang zur „Struktur 95“ steht an.
    Aber auf die täglich drängender werdende Fragen gibt es seitens der Parteiorgane und Vorgesetzten keine Antworten. Unverständnis, Enttäuschung, Resignation und Protest kommt auch bei vielen Armeeangehörigen auf. Die Gesellschaftskrise wird immer deutlicher und nach dem Ereignissen im November/Dezember spitzt sich die Lage zu.
     
1990 26. September Letzter Flugtag des JG-1 in der NVA
  03. Oktober Die Bundeswehr übernimmt die Führung des JG-1.
     
1991 16. April Letzte Starts von MiG-21 vom Flugplatz Holzdorf.
    Die MiG-21 MF „513“ wird nach Manching überführt und an den Waffentechnischen Dienst übergeben.
    Mit den MiG-21 MF „657“ und „659“ verlassen die letzten MiG-21 Holzdorf mit dem Zielflugplatz Drehwitz zur Verschrottung.
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