22.08.2022

 

Traditionsverein des ehemaligen Jagdfliegergeschwader-1 (JG-1) Fritz Schmenkelund seiner sicherstellenden Kräfte

von Oberstleutnant a. D. Klaus Junker

Im Spätsommer 2022 beging unser Truppenteil den 70. Jahrestag seiner Indienststellung im Jahr 1952. Seit dem Jahr 1992 ist es nun Tradition, dass sich ehemalige Angehöriges des JG-1, des FTB-1, des NFB-1 und Freunde aus anderen Truppenteilen sowie aus dem zivilen Bereich gemeinsam mit ihren Partnern in gemütlicher Runde treffen. Bei diesen Traditionstreffen geht es nicht um Nostalgie, sondern um den Austausch von Erinnerungen und persönlichen Erlebnissen der letzten Monate und Jahre. All jene, die an diesen Treffen teilnehmen stehen zu ihrer Geschichte, die zweifellos dazu beigetragen hat, dass von 1945 bis 1990 der Frieden in Europa gesichert werden konnte. Die gegenwärtigen Ereignisse verdeutlichen das in trauriger Weise.

 

Traditionsverein des ehemaligen Jagdfliegergeschwader-1 (JG-1) „Fritz Schmenkel“  

Am 17. September 2022 trafen sich ehemalige Jagdflieger, Techniker und Ingenieure, sowie Angehörige der sicherstellenden Einheiten des JG-1 mit ihren Partnerinnen wiederholt im Landkreis Wittenberg.

Im Spätsommer 2022 beging unser Truppenteil den 70. Jahrestag seiner Indienststellung im Jahr 1952. Seit dem Jahr 1992 ist es nun Tradition, dass sich ehemalige Angehöriges des JG-1, des FTB-1, des NFB-1 und Freunde aus anderen Truppenteilen sowie aus dem zivilen Bereich gemeinsam mit ihren Partnern in gemütlicher Runde treffen. Bei diesen Traditionstreffen geht es nicht um Nostalgie, sondern um den Austausch von Erinnerungen und persönlichen Erlebnissen der letzten Monate und Jahre. All jene, die an diesen Treffen teilnehmen stehen zu ihrer Geschichte, die zweifellos dazu beigetragen hat, dass von 1945 bis 1990 der Frieden in Europa gesichert werden konnte. Die gegenwärtigen Ereignisse verdeutlichen das in trauriger Weise.

Am 17. September 2022 trafen sich ehemalige Jagdflieger, Techniker und Ingenieure, sowie Angehörige der sicherstellenden Einheiten des JG-1 mit ihren Partnerinnen wiederholt im Landkreis Wittenberg. 

Zu den Traditionen unserer jährlichen Treffen gehört es auch, dass wir uns vor dem geselligen Zusammensein am Abend, in der Region unserer Feier, eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit oder ähnliches  besuchen.

Dieses Jahr war es das ehemalige „Atomwaffenlager Linda/ Stolzenhain“.
Dieses Atomwaffenlager der GSSD wurde Ende der 1960er Jahre errichtet.

Dr. Reiner Helling hat „Das unbekannte Geheimnis“, so lautet auch die Broschüre, die er gemeinsam mit Dietmar Steinecker veröffentlicht hat, uns die noch vorhandenen Anlagen gezeigt und auch über die Geschichte und das Leben der dort stationierten Soldaten und deren Familien berichtet. Die Autoren widmeten „diese Broschüre all den Kindern und Jugendlichen, die ihre Kindheit abgeschieden in der Siedlung der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) bei Linda/ Stolzenhain verbracht haben...
Sie leben heute weit verstreut in Russland, der Ukraine, in Weißrussland, in weiteren Teilrepubliken der Sowjetunion, in Deutschland und teilweise der ganzen Welt.“

Als einer der Organisatoren unseres Traditionsvereins freue ich mich, hier an der Stelle zugleich die im September 2022 fertig gestellte und ab 17. 09.2022 im Handel erhältliche "Geschichte des Jagdfliegergeschwader-1" vorstellen zu dürfen. Besonders in Zeiten wie heute, in denen kaum eine Gelegenheit ausgelassen wird, die Geschichte der DDR entweder totzuschweigen oder zu entstellen, ist es besonders wichtig für die Nachwelt die Sicht derjenigen aufzuzeigen, deren Leben sehr tiefgreifend mit den militärischen Herausforderungen als Teil des Warschauer Verteidigungsbündnisses verknüpft war.

Das Buch, als die bisher umfangreichste Publikation über ein Geschwader der NVA, ist ab dem 17.09.2022 unter der ISBN 978-3-9822979-0-3 im Buchhandel und auch im Verlag mediascript (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) erhältlich. Es hat einen gebundenen Ladenpreis von 34,50 €.

 

 

Im Umschlagtext des Buches ist folgendes zu lesen:

Das Jagdfliegergeschwader-1 Fritz Schmenkel verkörpert wie kaum ein anderes Fliegergeschwader der NVA-Luftstreitkräfte die Entwicklung der militärischen Luftfahrt in der DDR. Von Beginn in den 1950er Jahren bis zur Deutschen Wiedervereinigung hat es immer seine Aufgaben erfüllt, war bis Anfang der 1970er Jahre mit der modernsten Technik ausgestattet, hatte meist den höchsten Ausbildungsstand und Gefechtswert. Bis zur Verlegung aus Cottbus war es das einzige Geschwader der LSK/LV, das seine fliegerische Ausbildung unmittelbar in einer Großstadt zu erfüllen hatte. Mit Holzdorf übernahm das Geschwader den damals modernsten Flugplatz der LSK/LV.

Die mannigfaltigen Prüfungen, insbesondere das Gefechtsschießen mit gelenkten Raketen auf ferngesteuerte Luftziele auf dem Polygon Astrachan hat es immer mit sehr guten Ergebnissen absolviert. Es war das erste MiG-21-Geschwader der NVA, das mit eigener Technik nach Astrachan verlegt hat. Beim letzten Aufenthalt in Astrachan hat es mit Elementen der Gefechtsausbildung begonnen, die auf dem Territorium der DDR nicht durchführbar waren. Die vorliegende Chronik berichtet aber nicht nur über die erreichten Ergebnisse in der Gefechtsausbildung, auch die Lebensumstände, die Entwicklung des Lebensumfeldes, die kulturelle und politische Arbeit im Umfeld des Geschwaders und seiner sicherstellenden Einheiten kommen nicht zu kurz. Viele ehemalige Angehörige haben mit persönlichen Erlebnisberichten die Chronik anschaulich und lesenswert nicht nur für die mit der Sache Vertrauten gemacht.

Generalmajor a. D. Wolfgang Büttner, Teilnehmer des legendären „Lehrgang X“ der im Jahr 1952 die Ausbildung als Jagdflieger in der Sowjetunion begonnen hat, schrieb auf unsere Bitte hin dazu das Vorwort. Er ist einer der wenigen ersten Jagdflieger der DDR, die meisten von ihnen sind Jahrgang 1931, die noch am Leben sind. Ich gebe das hier im vollen Wortlaut wieder, da man die Wirklichkeit um unseren Truppenteil und aller anderen 5 Jagdfliegergeschwader der LSK/LV der NVA der DDR kaum besser zum Ausdruck bringen kann.

Grußadresse des ehemaligen Chefs der Fliegerkräfte der Landstreitkräfte der DDR Wolfgang Büttner, Generalmajor a. D.:

Sehr geehrte ehemalige Fiegerkameraden, Freunde und Genossen, sehr geschätzte Ehefrauen, ich grüße sie herzlich anlässlich des 70. Jahrestages der Indienststellung des Jagdfliegergeschwader-1. In der DDR wurde dem Auf- und Ausbau der Landesverteidigung stets große Beachtung geschenkt. Es ist das Anliegen des Buches, die Geschichte dieses Jagdfliegergeschwaders nicht der Vergessenheit zu überlassen. und einem interessierten Leserkreis zugängig zu machen. Der Autor erhebt keinen Anspruch, die Geschichte dieses Fliegertruppenteils vollständig dargestellt zu haben, jedoch gehen seine Recherchen, Erkundungen und Ermittlungen weit über das übliche Maß ähnlicher Veröffentlichungen hinaus.

Dafür verdient er Anerkennung und unsere Wertschätzung - sagen wir Danke, Armin Schulz!

In diesem Buch melden sich zahlreiche Männer und Frauen zu Wort, die in dieser Waffengattung Geschichte geschrieben haben, immer in der Überzeugung zur Erhaltung des Freiedens beizutragen, denn das war der Sinn ihres Dienstes.

Sie können heute sagen:

„Solange ich und meine Kampfgefährten die Uniform getragen haben, gab es keinen Krieg in Europa, keine Frau, keine Mutter musste den Mann oder Sohn beweinen, der fern der Heimat gefallen ist. Diesen Gedanken lassen wir uns nicht nehmen!“

Die Fliegerkräfte der Nationalen Volksarmee gibt es nicht mehr. Die Existenz der Nationalen Volksarmee endete am 2. Oktober 1990. Viele von Ihnen standen vor einer unerwarteten Situation, Sie mussten ihr Leben und das ihrer Familien neugestalten. Erfolg und Misserfolg lagen dicht beieinander, jedoch typisch war ihre Haltung, „Kopf hoch und nicht die Hände“. Sie und Ihre Familien können auch weiter stolz auf Ihren Lebensweg sein, Sie haben ihre Pflicht gegenüber dem Volk der Deutschen Demokratischen Republik in Ehren erfüllt und dem politischen Umbruch einen Neuanfang organisiert. Meinen Respekt ! Ihnen gebührt Dank und Anerkennung, auch heute noch.

Wolfgang Büttner Generalmajor a. D.
Potsdam, im September 2022

 

Wie mir zahlreiche Teilnehmer unseres Traditionstreffen unmittelbar noch am Abend sagten bzw. später telefonisch mitteilten, war diese Veranstaltung für sie wieder ein sehr gelungenes Ereignis, das einen festen Platz in ihrer persönlichen „Jahresplanung“ gefunden hat. Sie freuen sich schon jetzt auf das Jahr 2023 an wahrscheinlich gleichem Ort viele ihrer ehemaligen Weggefährten wieder zu treffen.

 

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