02.02.2025
80 zum 80.
80. Jahrestag der Befreiung von Kienitz –
erste befreite Ortschaft auf dem Westufer der Oder
Es ist schon eine langjährige Tradition, daß Mitglieder der Regionalgruppen Strausberg und Berlin unseres Verbandes am 31. Januar am „Panzerdenkmal“ in Kienitz Blumen niederlegen und damit der Befreiung dieses Ortes am 31. Januar 1945 gedenken. Dieses Jahr erwiesen wir gemeinsam mit Angehörigen des Fallschirmjägerverbandes Ost den Kämpfern der Roten Armee für ihre historische Leistung unsere Referenz und absolvierten damit zugleich die erste Etappe unserer
Aktion „80 zum 80.“
Es war nicht nur der „runde“ Jahrestag, der dieses Jahr die Veranstaltung in Kienitz deutlich von denen die letzten beiden Jahre unterschied.
Schon auf den letzten Metern des Weges hin zum Gedenkort war erkennbar, dass deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren nach Kienitz gekommen waren. Das war doch schon eine Überraschung für uns.
Einig waren sich alle Teilnehmer darin, und das wurde auch in den gehaltenen Reden, dass die Rote Armee als Teil der Antihitlerkoalition die Hauptlast bei der Befreiung Europas getragen hat.
Eine weitere Überraschung war, daß der Denkmalskomplex Weltkriege in Kienitz, zu dem neben dem „Panzerdenkmal“ das Denkmal I. Weltkrieg (1914-1918), das Denkmal „Den Opfern 1939-1945“ und die Gedenk-Stele zum Brückenkopf an der Oder gehören, in die Liste der Orte auf der "Liberation Route Europe", der Europäischen Route der Befreiung aufgenommen und die zugehörige Plakette übergeben wurde. Zur “Route“ gehören auch die Gedenkstätte Seelower Höhen, das Martyriumsmuseum Słonsk und die Erinnerungsstätte in Klessin.
Wenn damit Umdeutungen der Geschichte in Zukunft auch nicht ausgeschlossen werden können, dürfte das „Panzerdenkmal“ damit in seinem Bestand gesichert sein.
Mit seiner Rede auf dieser Gedenkveranstaltung bewies der Landrat von Märkisch-Oderland Gernot Schmidt historischen und politischen Sachverstand und erhebliches diplomatisches Geschick. Wohl gewählt waren seine Worte, als er, gewandt an den russischen Botschafter den Wunsch aussprach, dass Diplomaten, die diesen Beruf gelernt und gelebt haben, wieder das Primat gegenüber der Politik übernehmen müssen, um wieder Frieden zu schaffen.
Klar auch die Worte des Letschiner Bürgermeister Michael Böttcher: "Wir wissen, dass die Befreiung vom Hitler-Faschismus dazu geführt hat, dass wir den Frieden hier in Deutschland haben", "Ich hoffe, dass sich die Deutschen stärker daran erinnern, dass nie wieder Krieg - nicht nur von Deutschland - ausgehen und überall auf der Welt Frieden herrschen sollte."
Genau das ist der wichtigste Grund, warum wir im 80. Jahr der Befreiung das große Opfer der Völker der Sowjetunion und der Kämpfer der Roten Armee ehren und niemals vergessen dürfen.
Nichts ist vergessen – keiner ist vergessen!
Siegfried Eichner,
Oberstleutnant a.D.,
Regionalgruppe Berlin
Siehe dazu auch die folgende Beiträge:
Hier begann die Befreiung Deutschlands – Russischer Botschafter nimmt an Gedenken in Kienitz teil
rbb24: Gedenkveranstaltung in Kienitz - Vor 80 Jahren überquerten die Sowjets die Oder