Bundeskanzlerin
Frau Dr. Angela Merkel
Willy-Brandt-Str. 1
10557 Berlin

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin.

in Ihrer Neujahrsansprache sind Sie auf viele Probleme im Land und in Europa eingegangen, besonders, was nicht anders zu erwarten war, auf den Klimawandel, der durch Menschen verursacht wurde und wird. Das Wort Frieden war nur einmal beiläufig angesprochen. Europa möge in Frieden leben. Dabei ist die größte Herausforderung unserer Zeit der Kampf gegen den von Menschen gemachten Krieg. Überall auf dem Kontinent demonstrieren Menschen gegen die lebensbedrohende Umweltzerstörung und für die Eindämmung des Klimawandels. Während die Jugend ihre Zukunft einfordert, praktiziert, einer der größten Umweltzerstörer und Klimakiller, das Militär, unbeeindruckt seine Rituale. Die Verhinderung des überdimensionierten Manövers „DEFENDER 2020“ wäre ein großer Beitrag zum Klimaschutz. Die BRD wird mit dem neuen Joint Support and Enable Command der NATO in Ulm, den Umschlaghäfen Hamburg, Bremerhaven und Nordenham sowie den Convoy Support Centern in Garlstedt (Niedersachsen), in Burg (Sachsen-Anhalt) und auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz südlich von Weißwasser zur Drehscheibe der Transporte von Militärgütern. Welch eine Doppelmoral und Arroganz, von den Bürgerinnen und Bürgern fordern Sie die Beiträge zum Schutz der Umwelt und gleichzeitig werden Großmanöver durchgeführt, die sich eindeutig gegen Russland wenden und keinen Sinn machen. Das, wo zur gleichen Zeit, die Menschen Europas den 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus begehen werden. Für diese Befreiung zahlten die Völker der Sowjetunion den größten Preis, das wissen Sie genau so gut wie ich. Die Russen wollen keinen Krieg, auch das wissen Sie. Was hat Russland oder Putin dem Deutschen Volk angetan, nichts! Was auf dem Maidan geschehen ist, wissen Sie besser als ich, Putins Krimoption ist BIMBES, das Wort des Herrn Kohl kennen Sie ja noch, man kann auch PINATZ sagen, gegen den Putsch der USA in Chile und den Krieg im Irak und Libyen usw.

Warum sind wir dann immer noch nicht bei der Berücksichtigung der Lehren Bismarcks über die Beziehungen zu Russland. Ich habe kürzlich das neue Buch Ihres Parteifreundes Dr. Diestel gelesen,“In der DDR war ich Glücklich. Trotzdem Kämpfe ich für die Einheit.“ Machen Sie bitte dieses Buch zur Pflichtliteratur der Bundesregierung und Ihrer Partei, es ist eine wahre Fundgrube für Politiker unserer Zeit.

Der ehemalige US - Sicherheitsberater Brzezinski schrieb in seinem Buch schon 1997, „Die einzige Weltmacht“, Deutschland, er meint die Bundesrepublik (so das Grundgesetz), Deutschland ist ja durch eigene Schuld 1945 untergegangen, Deutschland sei nicht nur Protektorat sondern auch Vasall der USA. Das Vorwort schrieb damals H.- D. Genscher, ohne jeden Widerspruch.

US – Präsident Trump mag offensichtlich Europa nicht und auch nicht die Deutschen, wie soll man sonst die Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Botschafters und seine Antihandelsgesetze verstehen?   „America first“ ist kein Geistesblitz gewesen, jeder US – Präsident stellte die US – amerikanischen Interessen an die Spitze seiner Politik, da machte Obama keine Ausnahme. Nur Trump hat diese These unmissverständlich in die Öffentlichkeit gebracht. Natürlich sollte das jeder Staatenlenker, nur die USA machen es zum Schaden anderer Staaten, nicht zum gegenseitigen Vorteil, was ja kluge Politik aus macht!

Schon Martin-Luther-King prägte die Worte :„Alle, die den Frieden lieben, müssen lernen, sich genauso zu organisieren wie diejenigen, welche den Krieg lieben“ und „Unsere Generation wird nicht so sehr die Untaten böser Menschen zu beklagen haben als vielmehr das erschreckende Schweigen der Guten.“

Ein Appell an die heutigen Generationen!

Diese Einstellung, mit der er seinen Kampf um die Bürgerrechte der schwarzen Amerikaner in den USA führte, bezahlte er mit seinem Leben.

Die USA, deren Wiege im Blut der Indianer schwimmt, wo der Reichtum weniger durch

Sklaverei geschaffen wurde. Wo die in der Verfassung verbrieften Rechte aller Bürger mit Rassismus, Mord und Lynchjustiz durch eine weiße „Herrenrasse“ bekämpft wurden und werden. Ein Land, das, wie kein anderes Land der Erde, den Krieg zum Hauptmittel der Politik gemacht hat und immer noch macht. Das mit Atombomben, aus ideologischen Gründen, 100 – Tausende Japaner vernichtete. Welches in Vietnam den dreckigsten Krieg aller Zeiten nach 1945 geführt hat und, was nicht mal Hitler wagte, Chemiewaffen gegen Menschen und so gar damit Krieg gegen die Natur führte. Die Bilder des Vietnamkrieges waren ein Motiv für meine Entscheidung Soldat zu werden. Die USA mischen sich seit über 200 Jahre in die inneren Angelegenheiten vieler Länder ein und predigt Freiheit und Demokratie. Stürzten in über 50 Ländern der Welt Regierungen, die den Interessen der USA entgegen standen.Verschuldeten und verschulden dadurch Millionen Tote, wie in Lateinamerika, Afrika im Irak, Libyen, Syrien und Palästina. Der Mord an General Soleimani ist auch nicht mit dem Völkerrecht und der Bibel vereinbar. Unvorstellbar, wenn Putin so was befohlen hätte, doch keiner schreit nach dem Völkerrecht. Diese Führungsmacht der westlichen Welt, wo es in der Regel nur Multimillionäre ins Weiße Haus schaffen, nimmt sich das Recht zu entscheiden, was Völkerrecht ist und was nicht. Dieses Land führt Wirtschafts-– und Handelskriege nach eigenem Ermessen. Dieses Land, mit so einer verkommene Doppelmoral, soll die Führungsmacht in der Welt sein?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, hat Brzezinski die Wahrheit geschrieben oder warum gibt es keine Antworten der Bundesregierung auf Handlungen und Einmischungen der USA, die den Bürgern dieses Landes schaden, das verlangt doch Ihr Amtseid.

Ich bin kein Antiamerikaner, ich war in den USA und habe durchaus Sympathien für die Lebensweise des Volkes. Ich klage aber die lebensbedrohende Politik der USA an und verstehe nicht, warum Sie der Forderung zur Erhöhung der Rüstungsausgaben nachgeben. Das ist so, als würde ich mir jeden Monat für 100 € Vitamine kaufen und gar nicht weiß, ob ich sie brauche.

Definieren Sie doch erst die Aufgaben und dann den Bedarf. Ergreifen Sie die Initiative für einen Nichtangriffspakt zwischen NATO und Russland, vermeiden Sie Waffenexporte in Krisengebiete und helfen Sie noch mehr die Armut in der Welt zu bekämpfen, dann brauchen wir keine Erhöhung der Rüstungsausgaben und gleichzeitig „Bettelsendungen“ im Fernsehen für Hilfsbedürftige und Schulessen im reichsten Land Europas. Jedes Kampfflugzeug, jeder Panzer, jede Granate ist ein Schlag gegen unsere Umwelt, das Klima und den Frieden auf der Erde. Durchbrechen Sie den Kreislauf, das die Geschichte der Menschheit die Geschichte von Kriegen ist. Verweigern Sie den Einsatz Deutscher Soldaten um die von den USA angerichtete Drecksarbeit zu entsorgen. Ihr Außenminister sollte sich öfter mal von Herrn Dr. Lüders oder Herrn Todenhöfer beraten lassen und die Bücher von Peter Scholl-Latour lesen.

Sind wir Herren im eigenen Land, dann machen Sie dem US – Präsidenten klar, wir brauchen seine Truppen nicht, wir haben in Europa keine Feinde und das seine Truppen die BRD vor keinem Angriff – wenn es ihn denn geben würde – nicht schützen werden. Grafenwöhr, Ramstein oder Büchel würden bei einem Erstschlag von der Landkarte verschwinden. Wir brauchen keine Manöver, die Feindseligkeiten provozieren.

Mit diesem Feuer spielen die Amerikaner, als die am höchsten gerüstete Nation der Welt. Schon in den

80-iger Jahren waren sich Ost und West einig, Europa ist kriegsuntauglich und würde in einem Krieg, jeglicher Art, untergehen. Warum dann die Versuche zur Schaffung einer vermeintlichen Überlegenheit der NATO über einen „Feind“ im Osten? Madeleine Albright erklärte schon 1998, wo zu haben wir die stärkste Armee der Welt, wenn wir sie nicht einsetzen. Bei den letzten Iden Ihrer Verteidigungsministerin frage ich mich, wie kann eine Frau so Gedankenlos den Einsatz von jungen Menschen vorschlagen, die ihre Söhne oder Töchter sein könnten.

Mir geht es wie Ihnen, Frau Merkel, mit meinen 73 Jahren brauche ich mir um meine Zukunft keine Sorgen mehr machen, ich habe aber Kinder und darum schreibe ich Ihnen diesen Brief mit meinen Gedanken so ohne „Schmalz.“ Ich mache mir große Sorgen um die friedliche Zukunft unserer Welt, meiner Kinder und hoffe sehr, dass Sie in den verbleibenden Monaten Ihrer Amtszeit, an der Verbesserung der Beziehungen zu Russland und der Stärkung der Souveränität der BRD arbeiten.

Dafür wünsche ich Ihnen Gesundheit und Schaffenskraft.

Mit freundlichen Grüßen

Horst Nörenberg 
Potsdam, 03.01.2020

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