Treffen des 1. Stellvertreters des Ministers und Chef des
Generalsstabes der Russischen Streitkräfte mit ausländischen
Militärattachés am 09.12. 2014 in Moskau

von Generalmajor a.D. Sebald Daum

Am 09. Dezember führte der Chef des Generalstabes, Armeegeneral Waleri Gerassimow, mit 70 in Russland akkreditierten Militärattachés aus 50 Ländern ein Treffen zu ernsten Fragen und Problemen der globalen Sicherheit und der damit verbundenen Sicherheit Russlands durch. Sehr deutlich hob er dabei die Tätigkeiten einer Reihe westlicher Staaten hervor, die gegen die globale Sicherheit gerichtet sind und eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten und derer Sicherheit sind: So die entstandene Krise in Syrien, die Ereignisse in der Ukraine, das Atomprogramm  Irans und die Schaffung eines dritten Luftverteidigungssystems der Amerikaner in Europa.

 Er verurteilte die Handlungen der USA und der NATO, die die Russische Föderation als den wichtigsten geopolitischen Feind ansehen, offen ihre Soldaten aufrufen, bereit zu sein, in nächster Zeit  ihre Sache zu machen  gegen die gefechtsbereiten Russischen Streitkräfte. Bestätigt wird dies durch die unzähligen Beiträge mit antirussischer Rhetorik von Führern westlicher Länder und aus dem NATO-Block sowie der Verstärkung militärischer Tätigkeiten an den russischen Grenzen und den ungeheuerlichen Drucks auf alle wichtigen Lebenssphären  Russlands. Das alles, so hob Armeegeneral Gerassimow hervor, hat nur ein Ziel, Russlands geopolitischen Interessen zu schaden. Das Bestreben, die Ukraine durch langfristige, kontrollierbare Instabilität umzubauen, wird dann als Quelle für die Thesen des feindlichen Russlands,  sowie zur weiteren Verstärkung der Sanktionen ausgenutzt. Damit will die NATO  günstige Bedingungen für sich schaffen, die ihr erlauben, ihre militärische Infrastruktur weiter an die russischen Grenzen heran zu tragen.

Davon ausgehend, erläuterte der Generalstabschef im Weiteren den ausländischen Militärattachés die daraus resultierende Tätigkeit des Ministeriums für Verteidigung zur Erhöhung der Gefechtsbereitschaft und der militärischen Möglichkeiten der bewaffneten Kräfte Russlands. Zur Realisierung dieser Aufgabe wurden im Jahre 2014 mehr als 3.500 militärische Übungen verschiedener Größenordnungen durchgeführt. Die Hauptmaßnahme war die Strategische Kommandostabsübung und Truppenübung Wostok 2014, an der mehr als 150.000 Militärangehörige teilnahmen und über 8.000 Stück Technik, 85 Schiffe der Flotten sowie 650 Flugzeuge und Drohnen eingesetzt waren. In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass diese Übung viele neue Elemente der Gefechtsbereitschaft beinhaltete und prinzipiell Neues erprobt wurde. Beteiligt waren alle Truppen des Östlichen Militärbezirks (MB) und große Teile des Westlichen MB. Sie dauerte 23 Tage und wurde auf dem Territorium von 13 Gebieten des Landes, hauptsächlich im Osten,  durchgeführt. Sie begann mit einer überraschenden Alarmierung und Verlegung der Truppen in die Ausgangsräume. Einbezogen waren außerdem 10 Territoriale Kommandos mit Mobilmachungsaufgaben. Erstmalig wurden Truppenverlegungen im Lufttransport über 5.000 – 12.000 km durchgeführt, bei denen über     3.000 Armeeangehörige transportiert oder abgesetzt wurden. Mobilmachungstechnik wurde ausgelagert, Eisenbahn- und Straßenbrücken über Flüsse in Sibirien  gebaut, Landen und Starten auf Autobahnabschnitten erstmalig wieder geübt und größere Luftlandeeinheiten auf den Inseln Tschukotka, Kamtschatka, Sachalin und den Kurilen zu militärischen Handlungen abgesetzt. Die Nordmeer- und Pazifikflotte führte größere Übungen auf See und zur Anlandung von Truppen an den Küsten und erstmalig auch in der Arktis durch.

Im Weiteren erläuterte der Generalstabschef die Aufgaben des neu geschaffenen „Nationalen Zentrums der Führung der Verteidigung der Russischen Föderation“, das am 01. Dezember 2014 seinen Dienstbetrieb im  Diensthabenden System  aufnahm.

Dieses Zentrum gestattet nicht nur die ständige Lageanalyse, sondern auch in der jeweiligen realen Situation die Führung aller zur Verteidigung des Landes benötigten Kräfte und Mittel. In dieses System sind die territorialen und regionalen Führungszentren aller Teilstreitkräfte und Waffengattungen, aller Militärbezirke, der Wehrbereiche der Territorialen Vertei-digung, des neugeschaffenen Strategischen Kommandos der Arktis sowie alle zivilen Bereiche der Politik und besonders der Wirtschaft, die Aufgaben in der Verteidigung erfüllen, einbezogen. Es ist mit modernster Computer- und Kommu-nikationstechnik ausgerüstet. Im Weiteren ging Armeegeneral Gerassimow auf die vorgesehenen Aufgaben zur Verbesserung der Ausrüstung der Armee mit neuer oder modernisierter Kampftechnik und Bewaffnung ein. Im Jahre 2014 erhielt die Armee 38 neue Interkontinentale ballistische Raketenkomplexe, über 250  Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen, 280 Stück gepanzerte Kampftechnik und über 5. 000 verschie-dene KFZ. Vier Regimenter der Luftverteidigung erhielten neue moderne Flugabwehrraketensysteme.
Zwei Raketenbrigaden wurden mit den operativ-taktischen Raketenkomplexen Iskander-M ausgerüstet.
Die Seestreitkräfte erhielten neue Atom-U-Kreuzer des Typs Sewerodwinsk mit Flügelraketen, ein großes U-Boot Noworossisk, zwei kleine Raketenschiffe Grad Swijaschsk und Uglitsch, drei Landungsboote und ein Boot zur Diversionsabwehr. Im System der Warnung vor Raketenüberfällen wurden zwei neue Stationen der höchsten Betriebs-bereitschaft  der Truppe zugeführt. Vier weitere Stationen dieses Systems sind im Stadium des Aufbaus. Im Weiteren ist vom Ministerium geplant, jährlich folgende Technik von der eigenen Industrie für die Streitkräfte zu kaufen:
70 – 100 Flugzeuge, 120 Hubschrauber, bis zu  30 Überwasserschiffe, U-Boote, Spezialschiffe und Schiffe zur Sicherstellung, sowie bis  zu 600 Stück gepanzerte Technik.
Dieses hohe Tempo der Erfüllung des Staatsplanes durch die Industrie, erlaubt uns, wie Armeegeneral Gerassimow erklärte, bis zum Jahre 2021 die Armee zu 70 bis 100% mit modernster Technik und Ausrüstung   auszustatten.

Die Armee in ZiffernZum Abschluss informierte der Chef des Generalstabes die Teilnehmer über die in der nächsten  Zeit zu erwartende Ausgabe eines universellen Sammelbandes
Die Armee in Ziffern“.
Dieser Band wird eine Überblick über die Tätigkeit der bewaffneten Kräfte, die Struktur des Ministeriums für Verteidigung, das System der Führung, einschließlich ihrer neuen Elemente, sowie über alle Systeme der Sicherstellung, von der Ausbildung bis zur sozialen Absicherung geben. Der Sammelband wird ausführlich über das Auffüllungssystem, über die Arten des Dienstes in den Streitkräften und das Vertragssystem im Dienst berichten. Er enthält Angaben über die Internationale Zusammenarbeit und die militärisch-wissenschaftliche Ausbildung und die Forschungsarbeit an den Ausbildungseinrichtungen. Die Samm-lung wird viel Material, Ziffern, sowie Grafiken über die Armee enthalten, die erstmalig erscheinen. Sich an die Militärattachés wendend, hob Armeegeneral Gerasssimow hervor, dass ein Sammelband von diesem Umfang zum Ausdruck bringt, dass die Russischen Streitkräfte noch offener und transparenter geworden sind und effektiv mit den Bürgern Russland zusammenarbeiten.

 

 

 

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