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- 70. Jahrestag der Gründung der Grenzpolizei/Grenztruppen der DDR
Das 31. Grenzertreffen am 22.10.16 in Bestensee, organisiert durch die GRH, stand ganz im Zeichen des 70. Jahrestages der Gründung der Grenzsicherungsorgane in der sowjetischen Besatzungszone, sowie der später gegründeten DDR. Es war eine beeindruckende Veranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern, darunter viele Mitglieder unseres Verbandes und Vertreter des Vorstandes. Eine Grußadresse wurde durch den Vorsitzenden, Admiral a.D. Hoffmann überbracht. Der nachfolgende Text ist den GRH Mitteilungen 11/16 entnommen.
Friedemann Munkelt
Oberst a.D.
Treffen ehemaliger Angehöriger der Grenztruppen der DDR
Am 22.Oktober 2016 fand in Bestensee das 31. Treffen der ehemaligen Angehörigen der Grenztruppen der DDR aus Anlass des 70. Gründungsjahres der Deutschen Grenzpolizei / Grenztruppen der DDR statt, an dem 300 ehemalige Grenzer, Angehörige der NVA und anderer Schutz- und Sicherheitsorgane der DDR, Freunde und Sympathisanten teilnahmen.
Die Anwesenden gedachten der im Grenzdienst für die DDR getöteten Genossen sowie der verstorbenen Grenzer.
Durch die Genossen Generaloberst a.D. Fritz Streletz und Oberst a.D. Frithjof Banisch wurden die komplizierten Besonderheiten des Schutzes der Staatsgrenze zwischen dem sozialistischen und kapitalistischen Lager aufgezeigt und deren Erfüllung durch unsere Grenzsoldaten als Beitrag zur Sicherung des Friedens in Europa hervorgehoben und gewürdigt.
Diese Veranstaltung fand eine hohe Wertschätzung durch die Teilnahme ehemaliger Grenzschützer der CSSR, vertreten durch Funktionäre und Mitglieder des KCP, und der VR Polen.
Die Teilnehmer nahmen einstimmig die nachstehend veröffentlichte Willenserklärung an.
Mit einem eindrucksvollen Kulturprogramm und dem gemeinsamen Gesang der „Internationale“ fand die würdevolle Veranstaltung ihren Abschluss.
Auf Beschluss des Vorstandes der GRH wurden bei einem festlichen Empfang am Vorabend des Grenzertreffens, an dem auch der DDR-Ministerpräsident a.D. Genosse Hans Modrow und Genosse Admiral a.D. Theodor Hoffmann teilnahmen, Ehrenurkunden an ausländische Teilnehmer, verdienstvolle Grenzer und Mitglieder der GRH verliehen.
Auf dem Treffen wurde bereits eine Broschüre mit den Ausführungen der Genossen Streletz und Banisch sowie Dokumenten zur Geschichte der Grenzpolizei / Grenztruppen verteilt. Außerdem wird eine Information erarbeitet, die vor allem die Grußbotschaften der ausländischen Gäste, von Parteien, Organisationen und Einzelpersonen enthalten wird.
Beide Dokumente können gegen einen Unkostenbeitrag von 2,00 € in der Geschäftsstelle der GRH erworben werden.
Oberstleutnant a.D. Siegfried Hannig
Redaktion der Mitteilungen
Willenserklärung
der Teilnehmer des 31. Grenzertreffens
der Gesellschaft zur rechtlichen und Humanitären Unterstützung e.V.
Am 01. Dezember diesen Jahres begehen die Angehörigen der ehemaligen Grenztruppen der DDR den 70. Jahrestag der Gründung ihres Grenzsicherungsorgans.
Zu Beginn unseres Bestehens haben wir gemeinsam mit den Sowjetsoldaten an der Demarkationslinie für Ruhe und Ordnung gesorgt, damit die Nachkriegsvereinbarungen der Siegermächte in die Tat umgesetzt werden konnten.
Auch in den weiteren Jahren waren wir eng mit den sowjetischen Truppen verbunden und pflegten eine intensive Zusammenarbeit im Interesse der Friedenssicherung in Europa.
Wir begehen die Wiederkehr dieses Jahrestages in der Gewissheit, in unserer Dienstzeit an der sensibelsten Trennlinie zwischen den Militärblöcken einen wertvollen Beitrag für sichere Grenzen und damit zur Erhaltung des Friedens geleistet zu haben.
Bei unserem Rückblick vergessen wir nicht die 75. Wiederkehr des 22. Juni 1941 und die Tatsache, dass nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion die sowjetischen Grenztruppen die ersten Schläge der Faschisten abfangen mussten, heldenhaft kämpften und große Verluste erlitten. Die Sowjetunion trug die Hauptlast im 2. Weltkrieg und hatte die meisten Opfer zu beklagen.
Damit sich dieses oder ähnliches nicht wiederholt, protestieren wir mit aller Entschiedenheit gegen die aggressive Politik der NATO und die Stationierung deutscher und anderer Truppen an den Grenzen Russlands. Diese Politik, gepaart mit Verleumdungen und Repressalien gegen Russland, erinnert in fataler Weise an die friedensgefährdenden Spannungen im zurückliegenden Kalten Krieg.
Viele Menschen in Ost und West denken wie wir.
Wir wissen, wie sensibel Staatsgrenzen sind.
Wir ehemaligen Grenzer fühlen uns immer noch an unsere Verpflichtung gebunden, alles für die Erhaltung des Friedens zu tun. Dies findet seinen Ausdruck auch im Aufruf „Soldaten für den Frieden“, zu dem sich bereits Hunderte Militärs und andere Persönlichkeiten bekennen. Deshalb fordern wir von der Regierung der BRD, die Politik der Konfrontation endlich durch eine Politik der Entspannung zu ersetzen – Hände weg von Russland! Das ist eine entscheidende Voraussetzung für ein friedliches Europa.