Ermordet auf Wacht für Frieden und Sozialismus

Hauptmann Rudi Arnstadt

geboren am 03.09.1926; ermordet am 14.08.1962

Rudi Arnstadt, geboren als uneheliches Kind, wuchs in Erfurt in einer Pflegefamilie auf. Beide Pflege-eltern waren Mitglied der KPD. Rudi Arnstadt arbeitete nach dem Besuch der Volksschule in einer Erfurter Gießerei. 1943 wurde er zunächst zum Reichsarbeitsdienst, dann noch im gleichen zur Wehr-macht eingezogen. 3 Monate nach Kriegsende kehrte er aus britischer Gefangenschaft nach Erfurt zurück. Er erlernte den Malerberuf.

Rudi Arnstadt wurde Mitglied der FDJ und trat im Oktober 1947 in die SED ein. Im Juni 1949 meldete er sich für den Dienst in der Volkspolizei. Er wurde als Anwärter der VP-Bereitschaft Gotha zugeteilt, von wo aus er im März 1950 zur Grenzbereitschaft Dermbach der Deutschen Grenzpolizei versetzt wurde. Nach erfolgreichen Besuch der Polizeischule wurde er 1954 zum Unterleutnant ernannt.

1957 wurde Rudi Arnstadt als Kompaniechef im Rhöndorf Geisa/Wiesenfeld eingesetzt. Es war ein komplizierter Grenzabschnitt, der weit nach Westen in die BRD hineinragte.

Am 14. August 1962, 1 Jahr und 1 Tag nach den Sicherungsmaßnahmen der Staatsgrenze der DDR, befand sich der inzwischen zum Hauptmann beförderte Rudi Arnstadt auf Kontrollgang, als er eine 3-köpfige BGS-Patrouille bemerkte. Nach Anruf und einem Warnschuss seines Kraftfahrers kam es zu dem tödlichen Schusswechsel. Rudi Arnstadt wurde auf dem Erfurter Hauptfriedhof beigesetzt. Die Grabstätte ist seit 2010 denkmalgeschützt.

Die Staatsanwaltschaft Fulda stellte damals sehr schnell die Ermittlungen gegen die 3 BGS-Beamten ein. Auch 1996, als der Mörder namentlich bekannt war, wurde das wieder aufgenommene Verfahren Anfang Mai 1998 endgültig eingestellt.

Die Grenztruppen der DDR vergaben den Ehrennamen „Rudi Arnstadt“ am 01.12.1978 an das Grenzausbildungsregiment-12 und am 01.12.1986 an die 3. Grenzkompanie im Grenzregiment-3.