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Verband zur Pflege der Traditionen
der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR
Zum 70. Jahr der Kursker Schlacht im Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion.
Am 12. Juli 2013 fand in Russland im Gebiet Belgorod, in der Ortschaft Prochorowka, eine Gedenkveranstaltung unter Teilnahme des Präsidenten Wladimir W. Putin anlässlich des 70. Jahrestages der Panzerschlacht bei Prochorowka und der Kursker Schlacht statt.
Dieses zum Anlass nehmend, sei es gestattet, an diese, eine der wichtigsten und entscheidenden Schlachten des Großen Vaterländischen Krieges, die in den Monaten Juli und August vor 70 Jahren geschlagen wurde, zu erinnern.
Etwa 50 Tage lang tobten südlich und nördlich der Stadt Kursk, heftige Kämpfe, in denen beide Seiten gewaltige Massen von Soldaten und Kriegstechnik einsetzten.
Die Siege der Roten Armee im Winter 1942/43 hatten die politische und militärische Lage des faschistischen Deutschland und seiner Satelliten tief erschüttert und verschlechtert.
Trotzdem glaubten das Oberkommando der Wehrmacht und der Generalstab des Heeres, mit einer neuen Großoffensive die strategische Initiative wieder an sich reißen zu können und die Lage zu eigenen Gunsten zu verändern.
Zur Erreichung dieser Zielstellung bot nach Meinung der Wehrmachtsführung der, in den Kämpfen 1942/43 entstandene, weit nach Westen ragende sowjetische Frontvorsprung bei Kursk, die günstigste Voraussetzung.
So wurde die Operation mit der Tarnbezeichnung „Zitadelle“ geplant. Ihre Aufgabe sollte sein, durch einen „konzentrischen Angriff“ zweier Stoßgruppierungen die Gruppierung der Roten Armee im Frontvorsprung - die Truppen der „Zentral Front“ und der „Woronescher Front“ – innerhalb kürzester Zeit (in 5Tagen) einzukreisen, zu zerschlagen und danach mit einer neuen Operation, tief in das Hinterland des Sowjetischen Territoriums vorzudringen, am Ende Leningrad einzunehmen und Moskau zu bedrohen.
Auf diese Weise sollte die Schmach von Stalingrad getilgt werden.
Für die Erfüllung dieser Zielstellung zog die Wehrmacht eine mächtige Gruppierung zu sammen und mobilisierte dazu alle verfügbaren Kräfte und Mittel, einschließlich der neuen Panzer „Tiger“ und „Panther“ sowie modernste Fliegerkräfte.
Insgesamt wurden am Kursker Bogen 42 der besten Divisionen, darunter 17 Panzer- und motorisierte Divisionen mit ca. 900 000 Mann, etwa 10 000 Artilleriegeschütze und Granatwerfer, 2700 Panzer und Sturmgeschütze und mehr als 2000 Flugzeuge eingesetzt, um den Erfolg abzusichern.
Zwei Heeresgruppen waren mit je einer Stoßgruppierung an der Operation beteiligt.
- Aus nördlicher Richtung hatte, von der Heeresgruppe Mitte, Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Kluge, die 9. Armee unter Generaloberst Model mit fünf Infantrie- und drei Panzerdivisionen anzugreifen und
- aus südlicher Richtung griffen von der Heeresgruppe Süd, Oberbefehlshaber Genralfeldmarschall von Manstein, die 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hoth und die Armeeabteilung Kempf, mit fünf Infantrie-, acht Panzerdivisionen und einer mot.-Division an.
Die sowjetische Armeeführung, die sehr aufmerksam all diese Vorbereitungen der Wehrmacht beobachtete und deren Absichten aufklärte, entschied, ihre ins Auge gefassten Offensivschläge zurück zu stellen und ging im Kursker Bogen zur Verteidigung über.
In den Monaten April bis Juni wurde durch die Truppen der „Zentral Front“, Befehlshaber General Rokossowski, den Truppen der „Woronescher Front“, Befehlshaber General Watutin und der „Steppen Front“ (als Reserve), Befehlshaber General Konew, bei direkter Anleitung und Koordinierung der Handlungen durch die Vertreter des Obersten Kommandos, den Marschällen Shukow, Wassilewski und dem Marschall der Artillerie Woronnow, eine 300 Kilometer tief- gestaffelte Verteidigung mit acht Verteidigungsstreifen aufgebaut.
Die Kampfstärke der beiden sowjetischen Fronten im Kursker Bogen betrug 1 337 000 Mann mit über 20 000 Geschützen und Granatwerfern, mehr als 3600 Panzern und Selbstfahrlaffeten und ca. 3 100 Flugzeugen.
Dazu kamen die sich in der Reserve befindlichen Kräfte der „Steppen Front“ mit 580 000 Mann,
8 500 Geschützen und Granatwerfern, über 1600 Panzern und Selbstfahrlaffeten und ca. 400 Flugzeugen.
Damit hatte das sowjetische Oberkommando eine Kräfteüberlegenheit geschaffen, um auch aus der Verteidigung heraus zum Angriff übergehen zu können.
( Die Angaben über die Kräftegruppierungen sind sehr unterschiedlich und sicherlich abhängig von unterschiedlichen Statistiken mit unterschiedlichen Zielen und Kräfteansätzen)
Die sowjetische Führung hatte den Angriffsbeginn der Wehrmacht, der für den 05.Juli um 05.30 Uhr gleichzeitig aus dem Norden in der Richtungen Orjol – Kursk und aus dem Süden in Richtung Belgorod – Kursk vorgesehen war, aufgeklärt und entschloss sich zu einer „Artilleriegegen-vorbereitung“.
Die durch die sowjetischen Truppen erstmalig im Krieg angewandte mächtige Artilleriegegen-vorbereitung, unterstützt durch Luftschläge auf die in den Ausgangsstellungen zum Angriff bereitstehenden Truppen der Wehrmacht, verzögerte zwar den vorgesehenen Angriffsbeginn um ca. 2 Stunden und verhinderte das Überraschungsmoment, aber sie verhinderte nicht den Beginn der Operation der Wehrmacht.
Die Schlacht nahm schnell ein enormes Ausmaß und eine große Intensität an.
Die massierten Angriffe, insbesondere der deutschen Panzerdivisionen in der 1. Staffel, unterstützt durch massive Luftschläge der faschistischen Luftwaffe, brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg.
Der vom Norden angreifenden Stoßgruppierung der Heeresgruppe Mitte mit fünf Panzerdivisionen in der 1. Staffel, gelang nur ein Einbruch von 10 – 12 km Tiefe in die Verteidigung der „Zentral Front“.
Auch die im Süden aus Richtung Belgorod angreifenden Divisionen erreichten nicht die gestellten Ziele. Unter starken Verlusten gelang es ihnen, bis zum 10. Juli nur bis zu 35 km tief in die Verteidigung der „Woronescher Front“ einzubrechen.
Durch Heranführen neuer Reserven versuchte die Wehrmacht die Lage zu verbessern. Gleichzeitig führte das sowjetische Oberkommando ihre Reserven in die Schlacht ein. So kam es zu der in der Kriegsgeschichte größten Panzerschlacht bei Prochorowka, einem kleinen Dorf in der Steppe. Die 5. Panzerarmee der sowjetischen Streitkräfte unter dem Befehl des Generals Rotmistrow und die 5. Gardearmee des Generals Shanow, verstärkt mit 2 Panzerkorps trafen im Raum Prochorowka am 12. Juli auf die Elitepanzerdivisionen des II. SS-Panzerkorps der Wehrmacht.
Mehr als 1200 Panzer (500 auf deutscher, 700 auf sowjetischer Seite) ließen die Erde erdröhnen. In den zwei Tagen dieser gewaltigen Materialschlacht erlitten beide Seiten hohe Verluste.
Die Wehrmacht war gezwungen, zur Verteidigung überzugehen. Das faschistische Oberkommando hatte die Möglichkeiten der sowjetischen Truppen wiederum unterschätzt und mit einer Gegenoffensive nicht gerechnet.
Bereits am 12. Juli begannen die geplanten Offensivhandlungen der sowjetischen Seite mit den Operationen „Rumjanzew“ und „Kutusow“.
Trotz hartnäckiger Verteidigung durch die Truppen der Wehrmacht gelang es den sowjetischen Truppen, bereits am 2. Tag bis 25 km tief in die faschistische Verteidigung einzudringen.
Bis zum 18. Juli waren auch die in Richtung Kursk eingedrungenen faschistischen Truppen zerschlagen und die alte Lage wiederhergestellt.
Durch Einführung neuer Reserven von zwei Panzerarmeen und einer Allgemeinen Armee wurde die Verteidigung des Gegners durchbrochen und die Wehrmacht zum Rückzug gezwungen.
Mit dem Übergang der „ Woronescher“ und der „Steppen Front“ zur Gegenoffensive am
03. August begann der Kampf um die Befreiung der Städte Orjol und Belgorod, die am 05. August erreicht wurde.
Die Kursker Schlacht endete am 23. August mit der Befreiung von Charkow .
Sie schuf die Bedingungen für die sich sofort anschließenden großen Operationen im Sommer und Herbst des Jahres 1943.
Mit der Niederlage in der Kursker Schlacht scheiterte der Versuch der Wehrmachtsführung an der Ostfront die Initiative zurückzugewinnen. Nach dieser Schlacht war die Wehrmacht an dieser Front zu keinen Angriffshandlungen strategischen oder operativen Maßstabs mehr in der Lage und sie war gezwungen, zur strategischen Verteidigung überzugehen.
Bedeutsam war der Einsatz der Partisanenverbände mit eigenständigen Operationen im Hinterland des Feindes und die hohe Einsatzbereitschaft des sowjetischen Volkes mit eisernem Willen zum Sieg und zur Vertreibung der Faschisten vom sowjetischen Boden.
Der Sieg in dieser Schlacht war von außerordentlicher Bedeutung.
Die Heldentaten der sowjetischen Soldaten in dieser Schlacht wurden hoch gewürdigt.
Der Welt wurde die Überlegenheit der Sowjetarmee in militärischer Hinsicht, ihre hohe Kampfmoral, ihre Fähigkeit Siege zu erringen, ihre Überlegenheit in der Planung und Organisation von Kampfhandlungen verschiedenen Maßstabs durch ihre Heerführer und in ihrer Ausrüstung und Bewaffnung demonstriert.
Unter den Soldaten und in der Bevölkerung erhielt die Überzeugung gewaltigen Auftrieb: Dieser Vaterländische Krieg ist zu gewinnen,.
Auch das internationale Ansehen der Sowjetunion wurde gestärkt.
Immer deutlicher wurde sichtbar, wer die Hauptlast zur Zerschlagung des Faschismus trägt.
Diese Schlacht vor 70 Jahren findet auch heute noch großes Interesse, sowohl im Ausland als auch in der BRD.
Im Internet wird vielseitig und umfangreich über diese Schlacht geschrieben.
Auch das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr in Portsdam beteiligt sich wiederum mit „Neuesten Forschungsergebnissen“.
Fazit: Die Schlacht war nicht so bedeutend, die Verluste der sowjetischen Seite ungeheuer, die der deutschen Seite gering. Es war keine Niederlage. Man hat auf Befehl von Hitler die Angriffshandlungen eingestellt.
Man gibt aber zu, dass die strategische Initiative verloren ging.
Das verstehe wer will. Es ist die Logik unverbesserlicher Krieger und Volksverdummer aus Niederlagen Siege zu konstruieren, weil man sich ja immer noch die faschistische Wehrmacht zum Vorbild nimmt und deren Traditionen pflegt.
Sebald Daum
Generalmajor a. D.