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Zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg
Über den Erlass des Obersten Sowjets der UdSSR am 08. November 1943
Am 08. November 1943, anlässlich des 26. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wurden durch Erlass des Obersten Sowjets der UdSSR , als Symbol des Sieges und der Tapferkeit im Großen Vaterländischen Krieg auf Vorschlag Stalins,
der „Orden des Sieges“ und der „Orden des Ruhmes“ geschaffen.
Der Orden des Sieges wurde als Auszeichnung großer Heldentaten nur für die Obersten Heerführer und der Orden des Ruhms für Heldentaten der Soldaten und Unteroffiziere im Großen Vaterländischen Krieg vorgesehen.
Interessant ist hierbei die Entstehungsgeschichte dieser Höchsten Orden.
Am 30. April 1943, bei einer Lagemeldung bei Stalin über die Rückwärtige Sicherstellung durch den Stellvertreter und Chef der Rückwärtigen Dienste der Roten Armee,
General A. Chruljow, trug dieser, neben anderen Fragen zur Bestätigung durch den Obersten Befehlshaber, auch einen Vorschlag eines seiner Offiziere zur Schaffung eines neuen Ordens „Für die Treue zur Heimat“ als höchste Auszeichnung fürhervorragende Heldentaten des höheren Kommandeursbestandes mit mehreren Entwürfen vor.
Stalin gefiel dieser Vorschlag. Er schlug aber vor, diesen Orden als „Orden des Sieges“ zu benennen. Gleichzeitig forderte er, solch eine höchste Auszeichnung auch für Soldaten und Unteroffiziere zu entwerfen. Ein Entwurf wurde wenig später Stalin vorgetragen. Die Bezeichnung sollte „Orden Bagration“ sein.
In den ersten Entwürfen der beiden Orden waren in der Mitte des Ordens Lenin und Stalin abgebildet. Dies lehnte Stalin entschieden ab. Dafür schlug er vor, bei dem Orden für die Soldaten und Unteroffiziere einen Teil der Kremlmauer und den Spasskiturm und im Siegesorden das Wappen der UdSSR in die Mitte zu stellen.
Am 02. Oktober wurden dann die neuen Entwürfe Stalin und dem Oberkommando vorgestellt. Hierbei erklärte sich Stalin mit den neuen Entwürfen einverstanden, aber wollte einen anderen Namen für den Soldatenorden. Hierbei erklärte er, „das wir uns ja nun auf den Namen des Höchsten Ordens für die Heerführer auf „Siegesorden“ geeinigt hätten, aber eh es zum Sieg kommt gehört der Mut und der Ruhm dazu. Also nennen wir den neuen Orden für die Soldaten und Unteroffiziere „Ruhmesorden“.
Es wurde dann beschlossen, diesen Soldatenorden in drei Stufen zu verleihen.
Nach der entsprechenden Überarbeitung wurden die vorgelegten Entwürfe bestätigt und dem Präsidium des Obersten Sowjets zum Erlass zugeleitet.
Die ersten Auszeichnungen mit dem Orden des Sieges erhielten am 10. April 1944:
der Oberbefehlshaber der 1. Ukrainischen Front,
Marschall der Sowjetunion Schukow,
der Chef des Generalstabes der Roten Armee,
Marschall der Sowjetunion Wassilewsky und
der Oberste Befehlshaber,
Marschall der Sowjetunion J.W. Stalin.
Diese drei Marschälle erhielten nach Beendigung des Krieges diese Auszeichnung zum zweiten Mal verliehen.
Im weiteren wurden mit diesem Orden ausgezeichnet:
Die Marschälle der Sowjetunion Goworow, Konew, Malinowski, Meretzko, Rokossowsky, Timoschenko,Tolbuchin und der Armeegeneral Antonow.
Nach dem Sieg über den Hitlerfaschismus wurden fünf ausländische hohe Militärs mit diesem Orden ausgezeichnet:
Nach Beendigung des Krieges wurde die Auszeichnung mit diesem Orden und dessen Verleihung geschlossen.
Eine Ausnahme gab es, 33 Jahre nach dem Krieg wurde am 22. Februar 1978 der damalige Generalsekretär der KPdSU, Breschnew, nachträglich mit diesem Orden ausgezeichnet.
Im Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion zur Ordensverleihung war auch festgelegt, dass im Moskauer Kreml die Ausgezeichneten mit einer Ehrentafel zu würdigen sind. Das war bisher nicht erfolgt.
Zum 55. Jahrestag des Sieges am 09. Mai 2000 wurde durch den Präsidenn der Russischen Föderation, Wladimir Putin, in feierlicher Form im Kreml diese Gedenktafel mit den Namen der Ordensträger angebracht.
Links die Namen der drei, die die Auszeichnung zweimal erhielten,
rechts die Namen der anderen acht sowjetischen Träger des „Ordens des Sieges“,
darunter die Namen der fünf ausländischen Träger des Ordens. Breschnew ist auf dieser Ehrentafel nicht aufgeführt.
Die Traditionen der Sowjetischen Armee, ihre Heldentaten im Kampf gegen den Faschismus, werden auch heute in der Armee der Russischen Föderation weiter gepflegt. Für uns im „Verband zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR“ sind sie auch nach 70 Jahren der Erinnerung wert.
Sebald Daum
Generalmajor a.D.