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Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR ehrt zum 75. Jahrestag des Sieges die Gefallenen der Sowjetarmee
Sie selbst ist für uns schon Tradition geworden: die Ehrung der Gefallenen der Sowjetarmee am 9. Mai an den Ehrenmalen in Berlin-Treptow und im Tiergarten.
Dieses Jahr gab es für diese Ehrung aber einige Besonderheiten.
Anläßlich des 75. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus und des Sieges der Sowjetunion über den Hitlerfaschismus verlieh der Vorstand unseres Verbandes der Regionalgruppe Berlin den Ehrennamen „Marschall der Sowjetunion W. I. Tschuikow“.
Vorgesehen war, dieses Zeremoniell am 9. Mai durchzuführen und mit dem Gedenken an die gefallenen Sowjetsoldaten zu verbinden.
Die auferlegten Einschränkungen des Öffentlichen Lebens wegen der „Corona-Pandemie“ beeinträchtigten jedoch unser Vorhaben.
Seitens der Botschaft der Russischen Föderation in der BRD wurde auf jenes festgeschriebene Protokoll der Kranzniederlegung an den Ehrenmalen in Treptow und im Tiergarten komplett verzichtet, dem wir uns in den Vorjahren immer mit angeschlossen hatten.
Der Botschafter hatte seine Diplomaten, einschließlich der Angehörigen des Militärattachéapparates, aufgeforderter, einzeln die Ehrenmale aufzusuchen.
Wir entschieden uns deshalb eigenständig zu agieren, boten aber dem russischen Militärattaché die Teilnahme an unserer Maßnahme an.
Wie aus dem obigen Foto ersichtlich ist, brauchten wir uns aber keineswegs über mangelnde Aufmerksamkeit beklagen.
Improvisieren mussten wir aber trotzdem. Reiseeinschränkungen der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt hinderten unseren Vorsitzenden Oberst a.D. Friedemann Munkelt und den Sprecher des Ältestenrates Generalmajor a. D. Sebald Daum daran nach Berlin zu kommen und die Ehrung vorzunehmen. Sie wurden würdig von Oberst a.D. Horst Nörenberg, der die Grußworte des Vorstandes und des Ältestenrates verlas, und Fregattenkapitän a.D. Prof. Dr. Hans Fischer vertreten, der die Verleihung des Ehrennamens vornahm.
Im Namen der Regionalgruppe Berlin, die an diesem denkwürdigen Tag Verstärkung durch Mitglieder anderer Regionalgruppen und korporativer Vereinigungen erhalten hatte, bedankte ich mich für diese Auszeichnung, die wir zugleich als Verpflichtung betrachten, unablässig für bessere Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation, für freundschaftliche Beziehungen zwischen unseren beiden Völkern einzutreten.
Angesichts der sehr zahlreichen Besucher des Ehrenmal-Komplexes, zeitweilig musste der Zutritt reglementiert werden, erklärte ich stolz zu sein auf all jene, denen die Leistungen und zugleich unermesslichen Opfer der Völker der Sowjetunion unvergessen bleiben, ihnen ihre Ehrerbietung entgegen brachten und sich damit als echte Patrioten unseres Landes erwiesen.
Als äußerst beschämend bezeichnete ich das Auftreten der offiziellen Vertreter der BRD, vom Bundespräsidenten über die Kanzlerin bis zum Außenminister, in deren Erklärungen und Reden am 8. und 9. Mai nicht einmal die Worte „Sowjetarmee“ und „Sowjetunion“ enthalten waren, die den längst überfälligen Kniefall an den Ehrenmalen der gefallenen Sowjetsoldaten verweigerten, ebenso wie angesichts der 26 Millionen Toten seitens der Sowjetunion im Kampf gegen den Hitlerfaschismus die besondere Verantwortung des deutschen Volkes gegenüber dem russischen Volk und den anderen Völkern der ehemaligen Sowjetunion anzuerkennen.
Anschließend legten wir gemeinsam ein Blumengebinde vor der Krypta nieder.
Grußworte des Vorstandes und des Ältestenrates an die RG Berlin
Liebe Mitglieder und Freunde der Berliner Regionalgruppe,
Für Eure Regionalgruppe ist heute ein bedeutsamer Tag. Einer guten Tradition der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR folgend, wird der Ehrenname
„Marschall der Sowjetunion W.I. Tschuikow“
an die Regionalgruppe verliehen. Die Würdigung Eurer Arbeit mit diesem Akt hätte zu keinem besseren Zeitpunkt, als dem bedeutsamen Datum des
75. Jubiläums des Tages des Sieges
im Großen Vaterländischen Krieg
stattfinden können. In der Person Marschalls Tschuikow werden sowohl seine persönlichen Verdienste, als auch die der gesamten Roten Armee gewürdigt! Mit diesem Ehrenname geben wir auch ein Signal für den Kampf, dem ehemaligen Ehrenbürger Berlins (bis 1992), diese Würde wiederzugeben.
Gern wären wir heute in Eurer Mitte gewesen, um die Verleihung des Ehrennamens persönlich vorzunehmen. Leider lassen es die aktuellen Corona-Verordnungen Sachsens und Sachsens- Anhalt nicht zu. Deswegen unsere herzlichsten Glückwünsche auf diesem Wege. Möge es ein Beitrag zur weiteren Festigung der Freundschaft zwischen unseren Völkern und der Erhaltung des Friedens sein!
Friedemann Munkelt Oberst a.D. Vorsitzender |
Sebald Daum Generalmajor a.D. Sprecher des Ältestenrates |
Strausberg, am 09.05.2020
Rede des Mitgliedes des Ältestenrates, Ehrenmitglied des Verbandes Fregattenkapitän a.D. Prof. Dr. Hans Fischer zur Verleihung des Ehrennamens „Marschall der Sowjetunion W. I. Tschuikow“ an die RG Berlin
Werte Genossinnen und Genossen, geschätzte Kampfgefährten, Freunde und Sympathisanten,
heute vor 75 Jahren endete der II. Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Doch bereits am 2. Mai 1945 erfolgte auf den Gefechtsstand der 8. Gardearmee des Generals Tschuikow die bedingungslose Kapitulation der Berliner Garnison. Unterschrieben vom General Weidling, trat sie am 2. Mai 15:00 Uhr in Kraft.
Wie jedes Jahr ehren wir die 7.000 Soldaten der Roten Armee, die in den Kämpfen um Berlin ihr Leben verloren und hier ihre letzte Ruhestätte fanden, mit einer Kranzniederlegung am Treptower Ehrenmal.
Als Besonderheit im 75. Jahr des Sieges über den deutschen Faschismus würdigen wir einen der bedeutenden Heerführer des Großen Vaterländischen Krieges, den Marschall der Sowjetunion Wassili Iwanowitsch Tschuikow.
Bereits in jungen Jahren trat er der Roten Armee bei. Nach langjährigem Einsatz in China wurde er in äußerst kritischer Zeit an die Stalingrader Front versetzt. Als Befehlshaber der 62. Armee hatte er wesentlichen Anteil an der Wende des Kriegsgeschehens an der Ostfront.
Der amerikanische Präsident Roosevelt übermittelte den tapferen Verteidigern Stalingrads die Hochachtung des amerikanischen Volkes mit den Worten: „Ihr rumreicher Sieg brachte die Welle der Aggression zum Stehen und wurde zum Wendepunkt des Krieges der alliierten Nationen gegen die Kräfte der Aggression.“
Im weiteren Verlauf des Krieges führte der Weg seiner Armee über die Ukraine und Polen bis nach Berlin. Am 25. April 1945 begann der Sturm auf das Zentrum Berlins. Dort handelte die 8. Gardearmee Tschuikows bis zur Kapitulation der Berliner Garnison.
Nach dem Ende des Krieges wurde er Oberkommandierender der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, anschließend Vorsitzender der sowjetischen Kontrollkommission. Im Oktober 1949 übergab er die Regierungsverantwortung an die junge DDR.
Im Jahr 1955 erhielt er den Rang eines Marschalls der Sowjetunion.
Seinem Wunsch entsprechend wurde er als einziger Marschall außerhalb Moskaus, auf dem Mamajew-Hügel bei Stalingrad, beigesetzt.
Genossen der Berliner Regionalgruppe, erweisen wir uns des Ehrennamens würdig und seien wir immer auf der Hut.
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Berlin-Karlshorst, am 9. Mai 2020
Wir sind und bleiben da!
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