Alternative Einheitsfeier 2018

Protestveranstaltung des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden e.V.

Am 03. Oktober 2018 fand die nun schon traditionelle Alternative Einheitsfeier des OKV zum zwölften Mal statt. Diesmal stand sie unter dem Motto statt:

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Dr. Matthias Werner, Präsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden e.V. eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die zahlreich erschienenen Teilnehmer, unter ihnen auch Vertreter des Vorstandes und des Ältestenrates unseres Verbandes sowie der Regionalgruppen Strausberg und Berlin. Nach der Begrüßung erfolgten Ansprachen von Rechtsanwalt Hans Bauer, Vizepräsident des OKV und Vorsitzender der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung e.V. sowie von Martina Dost, Vorstandsmitglied der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.

Im Anschluss an die drei Redner wurde ein sehr interessantes und kritisches Kulturprogramm von Isabel Neuenfeldt, Erich Schaffner und Georg Klemp vorgetragen.

Die Teilnehmer der Alternativen Einheitsfeier verabschiedeten eine Willenserklärung, in der betont wurde

  • wir haben uns versammelt, um unsere Engagement für Frieden, Menschenrechte, Antifaschismus und Solidarität zu bekunden.
  • wir fordern die Regierung auf, ihre Ankündigung zum Stopp des Sozialabbaues und der Angleichung der Lebensverhältnisse in allen Bundesländern gemäß Grundgesetz umzusetzen.
    Insbesondere halten wir die Einhaltung des Versprechens der Kanzlerin zur sofortigen Angleichung des Lohn- und Rentenniveaus in Ost und West für erforderlich.
  • Mit Empörung stellen wir fest, dass die Bundesregierung deutsche Soldaten weltweit für die Interessen des Kapitals einsetzt und Waffenexporte in Krisengebiete bedeutend erhöht.
    Wir fordern die Beendigung aller Kriegseinsätze der Bundeswehr und den Stopp aller Rüstungsexporte.
    Wir fordern friedliche und freundschaftliche Beziehungen zu Russland.
  • Wir stellen fest, dass die Krise des kapitalistischen Systems immer breiter um sich greift.
    Wir fordern die Beendigung der Krisenpolitik und stattdessen Solidarität mit allen von der Krise betroffenen Ländern.
  • Die Durchsetzung dieser Ziele erfordert die nationale und internationale Einheit aller friedliebende Kräfte.
    Wir setzen uns für Bündnisse aller linken Parteien und fortschrittlichen Kräfte ein und unterstützen aktive gemeinsame Aktionen.

Erstmals nahm eine Delegation des Verbandes der Russischen Veteranen an der Alternativen Einheitsfeier teil. Die Initiative zur Einladung ging von der Organisation „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe“ aus, gab uns aber die Möglichkeit, durch Generalleutnant a.D. Grätz, zum Präsidenten des Veteranenverbandes, Armeegeneral Moissejew, Kontakt aufzunehmen.

A.I. Mudragej bei Verlesen der Grußadresse,
rechts davon N.W. Tschuikow mit Gattin
N.W. Tschuikow beim Überreichen von
Erinnerungsmedaillen

Die Delegation des Verbandes der Russischen Veteranen wurde von Nikolai Tschuikow, Enkel des legendären Marschalls der Sowjetunion Wassili Iwanowitsch Tschuikow, geleitet.
Genosse Tschuikow überbrachte eine Grußadresse des Präsidenten des Verbandes aus der einige Hauptgedanken wiedergegeben werden sollen.

  • er grüßte die versammelten Vertreter des Verbandes der Veteranen der DDR und brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass er aus objektiven Gründen an der Zusammenkunft  nicht teilnehmen kann.
  • er brachte die Überzeugung zum Ausdruck, dass das Treffen der gegenseitigen Verständigung zwischen dem russischen und dem deutschen Volk sowie den Veteranenorganisationen Russlands und Deutschlands dient und Impulse für den aktiven   Kampf für Frieden und Sicherheit in Europa gibt.
  • er stellte den Russischen Verband der Veteranen als rechtmäßigen Nachfolger des Sowjetischen Komitees der Kriegsveteranen vor, das 1956 gegründet wurde und erläuterte die fortwährenden   Anstrengungen des Verbandes zur Gewährleistung eines würdigen Lebens der Veteranen und ihrer Familien sowie für die Verbindung zu den ausländischen Veteranenorganisationen im Kampf gegen Faschismus, Nationalismus, Terrorismus und   radikalen Islamismus. Aktiv arbeitet der Verband für die patriotische Erziehung der Jugend.
    Zum Verband der Russischen Veteranen gehören 72 regionale Gruppen und 75 Veteranenorganisationen als juristischen Personen mit insgesamt 5 Millionen Mitgliedern.
  • Im Weiteren brachte er seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die Beschlüsse dieser   Zusammenkunft auf die Verantwortung  für den Frieden zum Wohle des deutschen Volkes und der ganzen Menschheit gerichtet sind.
    In diesem Zusammenhang erinnerte er an seine Dienstzeit in der GSSD, die Freundschaft und die Waffenbrüderschaft mit der NVA, die unter Führung der SED den zuverlässigen Schutz des Landes gewährleistete.
  • er drückte die Gewissheit aus, dass mit Treffen eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Veteranenorganisationen beginnt und betonte, dass die russischen Veteranen in der Tradition der Vorfahren stehen, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gegeben haben.
    Die russischen Veteranen schätzen den Beitrag der NVA und der SED zum Schutz des Friedens.
    Angesichts der heute neuen Gefahren seitens der internationalen faschistischen und militaristischen Kräfte erinnert Armeegeneral Moissejew an die Erfahrungen des gemeinsamen Kampfes und ruft auf, die Verbindungen zu festigen und für den Schutz des Friedens und des Fortschritts einzustehen.
    Die Grußadresse endet mit den Worten:
    Ruhm den Veteranen der DDR, der Sowjetunion und Russlands!
    Unsere Freundschaft soll nicht nachlassen! Gemeinsam sind wir stark!
    Es lebe der Frieden in der Welt!

Der vollständige Text der Grußadresse wird im Internet veröffentlicht.

Im Anschluss an die Alternative Einheitsfeier fand ein Treffen mit der russischen Delegation statt, an dem seitens des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR, der amtierende Vorsitzende Oberst Munkelt, Generalleutnant Grätz und Kapitän zur See Matthes teilnahmen.

In einem aufgeschlossenen Gespräch wurde vereinbart:

  • die Zusammenarbeit zu pflegen,
  • sich gegenseitig über aktuelle Fragen zu informieren,
  • Artikel zu aktuellen und historischen Themen für die Journale der Verbände zu schreiben,
  • im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, Delegationen zu Höhepunkten des Lebens der Verbände auszutauschen und
  • Grußadressen zu offiziellen Feiertagen zu wechseln.

Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes