Edwin Hoernle

Funktionär der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, Schriftsteller
geboren 11. Dezember 1883 in Cannstatt (Stuttgart)
gestorben 21. Juli 1952

Der Pfarrersohn studierte in Tübingen und Berlin Theologie. 1909 legte er das Vikaramt nieder und begann als freier Schriftsteller bzw. Lehrer an Privatschulen zu arbeiten.
1910 trat er der SPD bei und besuchte marxistische Zirkel. Seit 1912 war Hoernle Redakteur einer SPD-Zeitung in Stuttgart. Wegen seines antimilitaristischen Kampfes wurde er im Juni 1916 verhaftet und strafweise an die Westfront geschickt. Er beteiligte sich aktiv an der Vorbereitung der Novemberrevolution und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Stuttgart.
Seit Gründung der KPD gehörte er der Partei an und war einer ihrer Mitbegründer und führenden Funktionäre in Württemberg. Der 7. Parteitag der KPD (1921) übertrug ihm die Leitung der Abteilung Bildung und Propaganda. 1929 erschien sein Werk „Grundfragen der proletarischen Erziehung" - die erste Darstellung kommunistischer Schulpolitik und Pädagogik in Deutschland. Als einer der führenden Agrarpolitiker der KPD war Hoernle an der Ausarbeitung des agrarpolitischen Aktionsprogramms der KPD beteiligt. Ab Ende 1933 in die Sowjetunion emigriert, arbeitete er in Moskau auf wirtschaftswissenschaftlichem Gebiet. Als Mitglied des NKFD leistete er antifaschistische Aufklärungsarbeit. Durch seine Analysen der Situation auf dem Lande während der faschistischen Diktatur half Hoernle bei der Ausarbeitung der Strategie und Taktik der KPD für den Kampf zum Sturz des Faschismus und für die Schaffung eines neuen, demokratischen Deutschlands.
1945 kehrte er in die Heimat zurück und nahm insbesondere an der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung auf dem Lande teil. Als Vizepräsident der Deutschen Verwaltungsakademie und Agrarwissenschaftler widmete er sich seit 1949 der Ausbildung von Nachwuchskadern.

Am 01.03.1987 wurde dem Bataillon Chemische Abwehr 11 (11. MSD) der Ehrenname "Edwin Hoernle" verliehen.

 

Quelle:
"Ihr Vermächtnis - Unsere Tat"
Material des Militärbezirkes Leipzig, 1988

Unsere Webseite verwendet für die optimale Funktion Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.