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- Thiermann, Arthur
RFB-Funktionär und antifaschistischer Widerstandskämpfer
geboren 9. Januar 1901 in Pirna-Neundorf
ermordet 4. Juli 1935
Arthur Thiermann, Sohn einer kinderreichen Proletarierfamilie, wuchs in bitterer Not auf. Vater und Mutter überlebten den ersten Weltkrieg nicht. Im mitteldeutschen Industriegebiet suchte der Achtzehnjährige Lohn und Brot, zeitweise konnte er als Bauarbeiter tätig sein. Revolutionäre Arbeiter nahmen sich seiner an und erklärten ihm das Wesen der Ausbeutergesellschaft.
1920 half er bei der Zerschlagung des Kapp-Putsches, 1921 nahm er an den Abwehrkämpfen der Arbeiterklasse Mitteldeutschlands gegen konterrevolutionäre Angriffe teil. 1924 kehrte Thiermann nach Pirna zurück und wurde in die KPD aufgenommen. Die Partei beauftragte ihn mit der Funktion des Technischen Leiters des dortigen RFB. Er organisierte die politisch-militärische Ausbildung wehrhafter Arbeiter und sorgte als Zugführer in einer RFB-Hundertschaft für den Schutz von antifaschistischen Veranstaltungen. Der unerschrockene Kommunist war bei den Faschisten besonders verhasst.
Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur jagten sie ihn, bis er im März 1933 in ihre Hände fiel. Ihm gelang die Flucht aus dem SA-Heim Struppen. Auf Beschluß der Partei emigrierte er in die CSR und wurde als Militärischer Leiter an der Grenzstelle Tisa Eulau (Jilove) eingesetzt. Er organisierte den Transport antifaschistischer Zeitungen, schleuste gefährdete Genossen über die Grenze und hielt Verbindung zwischen der Auslandsleitung der Partei und Widerstandsgruppen. Am 4. Juli 1935 geriet er in Altenberg zusammen mit drei Genossen in einen Hinterhalt der SS und Gestapo und wurde im Feuergefecht an der Schneise 31 ermordet.
Am 01.03.1987 wurde dem Pionierbataillon 7 (7. PD) der Ehrenname "Arthur Thiermann" verliehen.
Quelle:
"Ihr Vermächtnis - Unsere Tat"
Material des Militärbezirkes Leipzig, 1988