10. Kameradschaftstreffen der Havelberger NVA-Pioniere
Ehemalige Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Zivilbeschäftigte, die in der Domstadt bis 1990 ihren Dienst versahen, hatten sich zum nunmehr 10. Kameradschaftstreffen in Havelberg eingefunden.
„Pionier sein, heißt Wegbereiter sein! Pioniere sind immer vor Ort, wenn sie gebraucht werden – auf sie ist immer Verlass! Pionier sein, heißt Unbekanntes wagen, mutig Neues beginnen und an der Spitze stehen, wo der Weg in die Zukunft einen klaren Blick für das Machbare, für Kühnheit und zupackendes Können verlangt!“
Mit diesen, die Waffengattung „Pioniere“ charakterisierenden Worten, begrüßte der Vorsitzende der Havelberger Pionierkameradschaft die zum Teil von weither angereisten Teilnehmer des 10. Kamerad-schaftstreffens. Eine besondere Freude war für uns die Anwesenheit unseres damaligen Vorgesetzten, des Chefs Pionierwesen des Militärbezirkes Neubrandenburg, Oberst a. D. Horst Friedel, der mit viel Applaus empfangen wurde. Ein erlebnisreicher und unterhaltsamer Tag erwartete die ehemaligen Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Zivilbeschäftigten der einstigen „Kurt-Römling-Kaserne“.
Nach der Begrüßung der 98 Teilnehmer im ArtHotel „Kiebitzberg“ folgte am „Pionier-Ehrenhain“ auf dem Saldernberger Friedhof ein ehrendes Gedenken an unsere Kameraden und Freunde, die während ihrer aktiven Dienstzeit oder im darauffolgenden Zivilleben verstorben sind. Mit eindrucksvollen Worten, umrahmt von einem Trompetensolo „Ich hatt‘ einen Kameraden“, erinnerte der ehemalige Kommandeur des Pontonregiments 5, Oberst a. D. Dieter Beutling, an unsere langjährigen und oft viel zu früh verstorbenen Weggefährten.
Havelberg ist Buga-Stadt – natürlich gehörte ein Rundgang über das Buga-Gelände zum Programm. Dieser begann in der Stadtkirche und führte über die Stadtinsel und dem Dombereich, die Kleingartenanlage zum alten Domfriedhof. Die meisten auswärtigen Teilnehmer hatten Havelberg über viele Jahre nicht besucht. Sie zeigten sich nicht nur von der Buga-Blütenpracht beeindruckt, sondern insbesondere von der baulichen und infrastrukturellen Entwicklung, die sich in der Domstadt vollzogen hat. Viel Interessantes und viel Wissenswertes wusste Frank Ermer während der Führung durch das Dom-Areal zu berichten. Ihm an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür.
Am alten Wasserturm standen pünktlich zwei Busse von Burkardt-Reisen aus Schönhausen bereit, die uns nach Tangermünde brachten. Unterwegs hatte der „Rollende Suppentopf“ aus der Havelberger Genthiner Straße seine „Gulasch-Kanone“ in Stellung gebracht. Mittagessen wie in alten Zeiten: Eine deftige Erbsensuppe mit Bockwurst oder ungarischer Kesselgulasch standen zur Auswahl - beides sehr, sehr schmackhaft. Dazu strahlender Sonnenschein und frische Waldluft. Das weckte Erinnerungen an so manches Feldlager oder so manche Übung, die uns damals viel Einsatz abverlangten.
In Tangermünde angekommen ging es sofort an Bord der MS „Präsident“ der Reederei Kaiser. Mittlerweile war es Kaffeezeit geworden – Kuchen und Kaffee standen auf den Tischen bereit und warteten nur darauf, von uns verzehrt zu werden. Während der dreistündigen Fahrt auf der Elbe – vorbei an unseren einstigen Ausbildungsplätzen Hohengöhren und Sandau – sorgte das Gesangsduo Ines und Tom aus Brandenburg für tolle Stimmung an Bord. Viele Lieder luden zum Mitsingen und Mitschunkeln ein.
Wieder im ArtHotel in Havelberg angekommen erwartete uns die Humoristin Josefine Lemke alias Lisbeth Koslowski mit einer Show, die die Lachmuskeln aller Teilnehmer mehr als strapazierte. Ihr Thema war: „Rentner haben niemals Zeit“ – und sie kannte sich mit den Sorgen und Nöten gestresster Rentner bestens aus, was Lachsalve auf Lachsalve unter allen Teilnehmern hervorrief.
Den krönenden Abschluss eines interessanten und unterhaltsamen Tages bildeten ein üppiges rustikales kalt-warmes Büfett, das die Küche des ArtHotels für uns vorbereitet hatte und das alle Teilnehmer ausgiebig nutzten sowie eine mit 50 attraktiven und hochwertigen Preisen ausgestattete Tombola, die bei den glücklichen Gewinnern ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Gegen Mitternacht ging ein schöner aber für den einen oder anderen auch anstrengender Tag zu Ende. Das einstimmige Fazit aller Teilnehmer: Eine Veranstaltung mit einem Programm der Superlative.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung unseres 10. Kameradschaftstreffens unterstützt haben.
Manfred Ramm
Vorsitzender der Pionierkameradschaft Havelberg