Pionierkameradschaft Havelberg
unternimmt Exkursion auf die Insel Rügen

Erlebnisreiche, interessante und unterhaltsame Stunden und Tage verbrachten 34 Teilnehmer der Pio-nierkameradschaft Havelberg auf der Insel Rügen. Ein Ausflug, der allen noch lange in Erinnerung blei-ben wird. Mit 926 km² und 77.000 Einwohnern ist Rügen die flächengrößte und zugleich bevölkerungs-reichste Insel Deutschlands.
Der Abend des Anreisetages, Freitag, 14. Juli, wurde in gemütlicher Runde im 3-Sterne-Hotel „Koos“ in Putbus verbracht. Putbus ist die jüngste Stadt der Insel Rügen und mit dem Ortsteil Lauterbach das äl-teste Seebad auf der Insel. Die Stadt Putbus wurde 1810 von Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus gegrün-det, der seinen Heimatort im klassizistischen Stil so ausbauen ließ, dass das Stadtensemble zu Schloss und Park passte.
Der zweite Tag  begann nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Besuch des NVA-Museums im so genannten „Koloss von Prora“. Prora ist ein Ortsteil der Gemeinde Binz auf Rügen. Er liegt direkt an der Ostseeküste und ging aus dem zwischen 1936 und 1939 gebauten, jedoch unvollendet gebliebenen KdF-Seebad Rügen hervor. Im Komplex sollten durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauar-beiten 1939 eingestellt. Um 1950 begann der Aus- und Umbau weiter Teile des 4,5 Kilometer langen Komplexes zur größten Kasernenanlage in der DDR –  Prora wurde militärische Sperrzone. Die Ge-schichte, die Gegenwart und die Zukunft des ehemaligen KdF-Komplexes wurde uns durch einen sehr interessanten Vortrag „Prora – Was war? Was ist? Was wird?“ umfassend und fachkundig erklärt.
Der „Koloss von Prora“ bestand ursprünglich aus acht aneinandergereihten baugleichen Blöcken. Der Auftrag zur Errichtung des Komplexes wurde an den Architekten Clemens Klotz erteilt.

Exkursion nach Rügen

Modell des ursprünglich geplanten aber nie fertiggestellten KdF-Komplexes


Drei Blöcke wurden zwischen 1945 und 1949 bis auf wenige Segmente zerstört. Es verblieben fünf Blöcke auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern, die ab 1945 nacheinander durch die Sowjetunion, die DDR und das vereinigte Deutschland militärisch genutzt wurden. Nach Abzug der Bundeswehr standen die Gebäude überwiegend leer und verfielen. Seit 2004 werden die Blöcke einzeln veräußert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgestaltet.

In einem der noch nicht sanierten Blöcke befindet sich das NVA-Museum. Auf über 1.500 m²  wird die militärische Nutzung des Komplexes von 1942 bis 1992 gezeigt. 40 original rekonstruierte Zimmer – von der Soldatenunterkunft über Lehrklassen und Ausbildungsräumen bis hin zum Dienstzimmer eines Kompaniechefs – verdeutlichen die oft nicht einfachen Dienst- und Lebensbedingungen in den NVA-Kasernen, die mit den heutigen Standards nicht vergleichbar sind.

Exkursion nach Rügen

Interessant und sehenswert sind weitere ebenfalls im Komplex „Koloss von Prora“ untergebrachten Sonderausstellungen. Wer seinen Urlaub auf der Insel Rügen verbringt, sollte sich die Zeit nehmen und einen Besuch in das Erlebnis-Museum „KulturKunststatt Prora“, zu dem unter anderem auch das NVA-Museum gehört, unternehmen.
Für den Abend war ein weiterer Höhepunkt geplant: Die Aufführung der Störtebeker Festspiele in Ralswiek. Die mittlerweile 25. Spielsaison, die noch bis zum 9. September geht, trägt den Titel „Im Schatten des Todes“. Mit dem Bus ging es von Putbus zur Naturbühne Ralswiek am Großen Jasmunder Bodden. Unsere Erwartungen, die wir an die Open-Air-Aufführung geknüpft hatten, wurden in jeder Hinsicht erfüllt. Wir erlebten die Abenteuer des legendären Piraten Klaus Störtebeker.

Exkursion nach Rügen

Naturbühne Ralswiek mit einer Spielszene aus dem Stück „Im Schatten des Todes“


150 Schauspieler und Statisten, 30 Pferde, vier Schiffe sowie unzählige Spezialeffekte sorgten während der Vorführung mit mehr als 8.000 Zuschauern für zwei Stunden fesselnde Unterhaltung. Die Geschich-te führt das Publikum nach Hamburg, Marienhafe und Helgoland, wo Freibeuter Klaus Störtebeker letzt-lich in einen Hinterhalt gerät. Auf dem Hamburger Grasbrook wird er von Scharfrichter Rosenfeld hin-gerichtet. Die Inszenierungen haben von Jahr zu Jahr einen anderen Inhalt, so dass es sich lohnt auch in den Folgejahren die Störtebeker Festspiele zu besuchen. Die Theaterleute haben jedoch einen Fünf-Jahres-Rhythmus festgelegt, der die Enthauptung des Vitalienbruders zum Höhepunkt hat. Und dieses Jahr ist es wieder so weit. Wir sahen zum Abschluss der Vorführung ein Feuerwerk über dem Großen Jasmunder Bodden aufsteigen, welches unseren Besuch auf der Insel Rügen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt. Der Bus brachte uns zurück nach Putbus. Im Hotel angekommen fielen die meis-ten von uns müde und abgespannt in die Betten – war doch der Tag ziemlich lang und strapaziös ge-wesen. Ganz besonders erfreulich: Wir hatten herrliches Sommerwetter.

Am Sonntag hieß es frühzeitig auf den Beinen sein und schnell zu frühstücken. Pünktlich um neun Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Sellin.

Exkursion nach Rügen

Wie schon am Vortag wusste auch diesmal der Fahrer viel Interessantes und Wissenswertes über die Insel Rügen zu berichten. An der schönen Seebrücke von Sellin nahm unsere Reisgruppe für ein Erin-nerungsfoto Aufstellung.

Exkursion nach Rügen

Exkursion nach Rügen


Eine lange und steile Treppe führte hinab zum Schiffsanleger, wo die MS „Binz“ von der Reederei Adler-Schiffe bereits auf uns wartete. Wie in den zurückliegenden Jahren, gehörte auch in diesem Jahr eine Schiffsfahrt zu Programm. Denn: Pioniere und Wasser – das kann man einfach nicht trennen.

Exkursion nach Rügen

Die „Binz“ nahm Kurs entlang der Kreideküste, dem Wahrzeichen der Insel Rügen, bis zum 118 Meter hohen Königsstuhl. Weiße Steilküste, das UNESCO-Weltnaturerbe der Alten Buchenwälder und blaues Meer sind  die unvergesslichen Eindrücke einer überaus kontrastreichen Landschaft auf Rügens nordöstlicher Halbinsel Jasmund. Nach über drei Stunden machte die „Binz“ wieder an der Selliner Seebrücke fest und wir gingen von Bord. Ein Bummel durch Sellin mit der schönen Bäderarchitektur und den zahlreichen Geschäften, die auch am Sonntag geöffnet hatten, oder einfach in einem der vielen Straßen-Cafés bei einer Tasse Kaffee, einem Stück Kuchen oder einem Eisbecher die Ruhe genießen – auch das gehörte zum Programm an diesem Tag.

Exkursion nach Rügen

Um 16.00 Uhr fuhren wir mit der RBB (Rügener Bäder Bahn – auch „Rasender Roland“ genannt) zurück nach Putbus. Als krönenden Abschluss unserer Rügen-Exkursion hatten wir einen Grill-Abend im Bier-garten des Hotels vorgesehen. Unsere gute Laune erreichte an diesem Abend einen weiteren Höhe-punkt – es gab viel Humor und alle haben ihre Lachmuskeln mächtig strapaziert.

Exkursion nach Rügen

Alles Schöne geht auch einmal zu Ende! Am Montag hieß es für uns von Putbus und der Insel Rügen Abschied nehmen. Nach dem Frühstück traten wir die Heimreise an – viele neue Eindrücke wurden mit nach Hause genommen und werden noch lange in Erinnerung bleiben.

Einstimmige Meinung: Super Programm, reibungsloser Ablauf, tolle Organisation.
Ganz wichtig: Alle sind wieder gut zu Hause angekommen.


Manfred Ramm / Oberst  h.c.
Vorsitzender der Pionierkameradschaft Havelberg

Unsere Webseite verwendet für die optimale Funktion Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.