18. November 2018
Kranzniederlegung am Pionier-Ehrenhain
„Soldaten für den Frieden“
Anlässlich des Volkstrauertages hatten sich zahlreiche Mitglieder der Pionierkameradschaft auf dem Saldernberger Friedhof zu einer Kranzniederlegung und einer Minute des stillen Gedenkens eingefunden.
Auch Mitglieder des Deutschen Bundeswehrverbandes „ERH“ (Ehemalige, Reservisten, Hinterbliebene Klietz-Havelberg) nahmen erstmalig an einer Kranzniederlegung am Pionier-Ehrenhain der Havelberger NVA-Garnison teil und ehrten unsere verstorbenen Kameraden mit einem Blumengesteck.
In seiner Gedenkrede erinnerte Major a. D. Wulf Richter, amtierender Vorsitzender der Pionierkameradschaft Havelberg, an die Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Zivilbeschäftigten der „Kurt-Römling-Kaserne“, die während ihres Dienstes bei Unfällen ums Leben kamen oder in der Zeit nach ihrem aktiven Dienst verstorben sind. Sie alle hatten sich dem einen Ziel verschrieben: Den Frieden zu sichern. Sie waren Soldaten des Friedens und wir, die Lebenden, sind es auch heute noch.
Norbert Peterson und Ralf Billhardt vom Deutschen Bundeswehrverband „ERH“ sowie Wulf Richter und Roger Meyer von der Pionierkameradschaft legten am Gedenkstein Blumengestecke nieder. Es folgte eine Minute des stimmen Gedenkens an unsere ehemaligen Kameraden.
Schon seit einigen Jahren organisiert die Stadtverwaltung Havelberg anlässlich des Volkstrauertages einen „Gedenkweg“. Dieser führt vom sowjetischen Ehrenmal am Platz des Friedens zum Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt Am Camps weiter zu den Kriegsgräberstätten auf dem Saldernberger und dem Jungfernfriedhof. Der Weg vom Saldernberger zum Jungfernfriedhof (beide Friedhöfe sind lediglich durch eine ca. 70 cm hohe Mauer voneinander getrennt) führt direkt am Pionier-Ehrenhain vorbei. Es ist unverständlich, dass die offiziellen Vertreter der Stadt Havelberg und der „Elb-Havel-Kaserne“ der Bundeswehr, die seit 1990 unsere (!) Kaserne nutzen, sowie die wenigen Bürger, die den hauptsächlich von Bundeswehrsoldaten dominierten Zug begleiteten, unsere zentrale Gedenkstätte ignorieren, als würde es die Pioniereinheiten der NVA in Havelberg nie gegeben haben. Aber so ist es eben mit der „Deutschen Einheit“ – Worte und Taten stimmen einfach nicht überein.
Insgesamt 28 Mitglieder der Pionierkameradschaft nahmen an unserer Gedenkveranstaltung teil. Sich für den Frieden und die Freiheit als höchstes Gut der Menschheit auf der ganzen Welt einzusetzen war, ist und bleibt unser Credo. Es ist eine Pflicht der heutigen Generationen, die Toten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges sowie alle Opfer von Krieg und Gewalt, von Flucht, Verfolgung und Vertreibung nicht zu vergessen.
Im Anschluss an das Zeremoniell am Pionier-Ehrenhain trafen sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Am Hafen“. Der Tag klang in einer von Freundschaft und Verbundenheit geprägten Atmosphäre am zeitigen Nachmittag aus.
Ein besonderer Dank gilt dem Kameraden Major a. D. Rüdiger Gaida nebst seiner Ehefrau Gabriele für die durchgeführten Pflege- und Reinigungsarbeiten. Die gesamte Fläche des Pionier-Ehrenhains hatten beide in einen mustergültigen Zustand versetzt – ein echter „Hingucker“. Vielen Dank dafür.