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- Treffen der Regionalgruppe „Georg Schumann“ Leipzig und ein EIN OFFENER BRIEF AN DIE „NEW YORK TIMES“
20.06.2023
Am 15. Juni 23 traf sich die Regionalgruppe „Georg Schumann“ Leipzig
Zur Auswertung der Mitgliederversammlung des Verbandes vom 20.05.23 kam die RG Leipzig am 15. Juni zusammen. Dies war notwendig, da alters- und krankheitsbedingt viele Genossen am 20. Mai nicht vor Ort sein konnten. Genosse Munkelt erläuterte den wesentlichen Inhalt des Berichtes des Vorstandes und informierte über die Zusammensetzung des neuen Vorstandes. Der Bericht wurde mit Zustimmung entgegengenommen, dem neuen Vorstand viel Erfolg gewünscht!
Im Weiteren informierte Genosse Munkelt über eine ganzseitige Anzeige in der „New York Times“ vom 16. Mai dieses Jahres unter der Überschrift „Die USA sollten eine Kraft des Friedens in der Welt sein“. Unterzeichnet war diese Anzeige durch eine Gruppe namhafter ex-Militärs, Wissenschaftler und Diplomaten, wie zum Beispiel Jack Matlock, US-Botschafter in der UdSSR von 1987-91. (die Anzeige liegt im Verband vor). Bei allen unterschiedlichen Auffassungen zum „Aggressor“ wird die Vorgeschichte des Ukraine-Krieges richtig beleuchtet (in Form einer Zeitleiste). Die Kernaussage ist: es ist die Stunde der Diplomatie gekommen. Ein Zitat aus der Anzeige: „Wir treten für ein sinnvolles und echtes Engagement für die Diplomatie ein, insbesondere für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen ohne Vorbedingungen. Vorsätzliche Provokationen haben den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöst. Auf die gleiche Weise kann bewusste Diplomatie ihn beenden.“
In der Diskussion dazu wurde beschlossen, in Form eines offenen Briefes an die NYT den Unterzeichnern unseren Respekt auszudrücken. Weiterhin sind wir in diesem Schreiben auf Aktivitäten des Verbandes eingegangen und haben auf die besondere Verantwortung Deutschlands verwiesen.
Durch den Rücktritt des Genossen Lars Fischer machte sich eine Neuwahl des Vorsitzenden der Regionalgruppe notwendig. Einstimmig wurde dem Unterfeldwebel a.D. Uwe Müller das Vertrauen ausgesprochen.
Am 22. Juli erfolgt eine Exkursion nach Dresden in das Museum unseres korporativen Partners Michael Schindler.
Ganzseitige Anzeige in der NYT: "Die USA sollten eine Macht für den Frieden sein" vom 13.05.2023
Sehr geehrte Redaktion der New York Times, sehr geehrte Damen und Herren,
„Die USA sollten eine Kraft für den Frieden in der Welt sein“.
So lautete die Überschrift einer ganzseitigen Anzeige des Eisenhower Media Network, die in Ihrer Zeitung vom 16. Mai 2023 veröffentlicht wurde.
Mit großem Interesse haben wir, ehemalige Angehörige der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik, von der Anzeige am 16.05.23, in der es um den Krieg in der Ukraine geht, Kenntnis genommen. Selbst wenn es, in einigen wenigen Punkten, unterschiedliche Auffassungen gibt, so stimmen wir der Kernaussage zu, dass dieser Krieg nur mit den Mitteln der Diplomatie zu beenden ist. Das wäre tatsächlich eine Wahl für „die Seite der Vernunft. Der Menschlichkeit. Für den Frieden.“
Für uns als Deutsche gibt es eine besondere Verantwortung aus unserer Geschichte! Nachdem der deutsche Militarismus und Faschismus im 2. Weltkrieg unendliches Leid und Zerstörung über die Sowjetunion und ganz Europa gebracht hatte und mehr als 26 Millionen menschliche Opfer forderte, waren es die Völker der Sowjetunion und ihre Rote Armee, die unbestritten die Hauptlast der Zerschlagung des Faschismus trugen.
Für uns als Deutsche galt unmittelbar nach diesem verheerenden Krieg das Motto: „Nie wieder Krieg von deutschem Boden.“ Die Entwicklung im Osten Deutschlands brachte es mit sich, dass sich enge Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der DDR und ihren Streitkräften entwickelte. Das Studium verantwortlicher Kader an Universitäten und Militärakademien in der Sowjetunion war sowohl im zivilen als auch im Militärischen gängige Praxis. Zusammen mit der Anwesenheit der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland auf dem Territorium der DDR, führte dies zu einem durch gegenseitiges Verständnis geprägtem Verhältnis. So lehnt auch heute noch die Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung Waffenlieferungen in die Ukraine ab und fordert diplomatischen Lösungen!
In den Ausführungen der Autoren der Anzeige wird deutlich gemacht, dass der Krieg in der Ukraine eine langfristige Vorgeschichte hat, der Zeitlinie ist nichts hinzuzufügen.
Diese Entwicklung haben wir als Militärs in den letzten Jahrzehnten mit Sorge betrachtet und diese auch in der Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht. So wandten sich ehemals führende Generale und Offiziere der NVA im Mai 2015, unmittelbar vor dem 70. Jahrestag der Zerschlagung des Faschismus, mit dem „Aufruf Soldaten für den Frieden“ an die politisch Verantwortlichen.
Von der Politik keine Reaktion, von den Medien totgeschwiegen!
Nachdem sich die Lage immer weiter verschlechterte, das Vertrauen Russlands in geschlossene Verträge mit den USA und der NATO immer mehr missbraucht wurde, haben wir uns 2021 erneut zu Wort gemeldet mit einem Aufruf zur Vernunft. Angesichts der prekären aktuellen Situation wandten sich die Generale a.D. Manfred Grätz und Sebald Daum im Frühjahr dieses Jahres mit emotionalen Wortmeldungen an die Öffentlichkeit, beide haben den 2. Weltkrieg als Kinder noch erlebt!
Generalleutnant a. D. Manfred Grätz schrieb: (für Volltext klicken)
“Vergessen oder bewusst verschwiegen die gesamte Vorgeschichte des Krieges in der Ukraine, vergessen der Wortbruch des Westens bezüglich der NATO-Osterweiterung, vergessen die Rede Putins vor dem Bundestag anno 2001, in der er die Hand ausstreckte, friedliche Zusammenarbeit anbot und dann mit standing ovations verabschiedet wurde, vergessen auch die Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, als er die NATO-Osterweiterung als Bedrohung russischer Sicherheitsinteressen ansprach.“
Generalmajor a. D. Sebald Daum erklärte: (für Volltext klicken)
„Nie wieder Krieg galt in Deutschland als ungeschriebenes Gesetz. Nie wieder darf in Deutschland deshalb Hass und Kriegsgeschrei gegen Russland die Oberhand gewinnen, nie wieder darf ein ‚Wollt ihr den totalen Krieg‘- Geschrei uns gegen die Völker Russlands aufhetzen.“
Die offizielle Reaktion war die gleiche wie 2015. Jetzt haben wir eine Situation, in der jeden Tag hunderte von Menschen auf beiden Seiten ihr Leben für die Profite der Rüstungsindustrie ihr Leben lassen.
Deshalb unterstützen wir vorbehaltlos Ihren Standpunkt: „Wir können und wollen die Strategie, Russland bis zum letzten Ukrainer zu bekämpfen, nicht gutheißen. Wir treten für ein sinnvolles und echtes Engagement für die Diplomatie ein, insbesondere für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen ohne disqualifizierende und prohibitive Vorbedingungen. Vorsätzliche Provokationen haben den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöst. Auf gleiche Weise kann bewusste Diplomatie ihn beenden.“
Dass in erster Linie die Diplomatie der Vereinigten Staaten gefordert ist, sollte unstrittig sein. Aber auch Deutschland muss sich seiner historischen Verantwortung stellen! In diesem Sinne drücken wir den Autoren dieser Anzeige unseren Respekt aus. Wir werden unsererseits weiter für einen schnellen Friedensschluss eintreten.
Für die Regionalgruppe Leipzig des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR“:
Generalmajor a.D. Heinz Bilan | Oberstleutnant a. D. Robert Brand |
Oberst a. D. Friedemann Munkelt | Oberstleutnant a. D. Rolf Bäde |
Oberst a. D. Dieter Kulitzscher | Fregattenkapitän a. D. Rudolf Ludwig |
Exklusiv: Während die Deutschen sich genüsslich in der Sommersonne aalen, bahnt sich im Ukrainekrieg die nächste, große Eskalation an:
Russlands Verteidigungsminister erklärte jetzt, dass die Führung der ukrainischen Armee plane, russisches Territorium, wie auch die Krim, mit amerikanischen HIMARS- und britischen Storm Shadow Raketen anzugreifen.
Wenn das passiere, warnt Verteidigungsminister Shoigu, werde Russland die Angriffe als volle Beteiligung der USA und Großbritanniens an dem Konflikt bewerten - unmittelbare Vergeltungsschläge gegen ukrainische Entscheidungszentren würden die Folge sein, kündigte er an.
Über den Ukrainekrieg, und welche Unterstützung er bei den Russen genießt, spricht YouNost-Herausgeber Norbert Fleischer in dieser Sendung mit einem akademisch studierten Kenner der Materie: Der ehemalige Offizier Friedemann Munkelt ist Militärwissenschaftler und diente 26 Jahre in der Nationalen Volksarmee der DDR, zuletzt im Rang eines Obersts. Er und weitere frühere Offiziere des „Verbands zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR“, rund 1000 Mitglieder hat dieser Verein, haben sich jetzt in einem offenen Brief an die Redaktion der „New York Times“ gewandt.
Anlass dafür ist eine ganzseitige Anzeige, die dort am 16. Mai 2023 erschienen ist, in der hohe Ex-Militärs und -Diplomaten der USA dringend das Ende der Waffenlieferungen und den Beginn von Friedensverhandlungen forderten. Sie verweisen auf eine ganze Zeitlinie von Fehlentscheidungen der USA, die zu diesem Krieg beigetragen haben. Und dazu hat Oberst Munkelt Einiges zu ergänzen.
externer Link zum Interview/Video
11.07.2023
Nachtrag:
Reaktionen auf das Interview anlässlich des Offenen Briefes an die "New York Times"